Als ich ihr, den Sonnabend Abend gab
Darf ich mit der Zeugin meiner Schwächen
Frei und ungefährdet sie besprechen,
Ihrer Teilnehmung gewärtig sein?
Darf ich holden, süßen Worten trauen
Und gewiß auf meinen Glauben bauen?
Wird mich diese Beichte nie gereun?
Gern gesteh ichs – oft ward ich betrogen,
Wenn von Schmeichelworten angezogen,
Mir der größte Wurf gelungen schien.
Und mir dann, vom Star gelöst, am Ende,
Mühsam nur gelang in meine Hände
Das verspielte Herz zurückzuziehn.
Doch es soll nie meine Hoffnung welken –
Leichter wird der Himmel sich entwölken
Einer Stirn, die nicht versiegelt ist.
Zuversicht besticht des Schicksals Launen –
Und im Zuge deiner Augenbraunen
Les ich eher klugen Rat, als List.
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