Gedichte Christen des fünften Jahrhunderts

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1. Trost eines schwermütigen Christen Du klagst, o Christ! in schweren Leiden, Und seufzest, daß der Geist der Freuden Von dir gewichen ist. Du klagst......
2. Der Antritt des neuen Jahrhunderts An *** Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm......
3. Die Seitenwunde Über ihre Tore statt der Muse Meißeln die Baglioni die Meduse Und an ihren grausen Hochzeitsfesten Kämpft der Bräutigam mit......
4. Madonnenverehrung Längst zwar trieb der Apostel den heiligen Dienst der Natur aus; Doch es verehrt sie das Volk gläubig als Mutter......
5. Stirbt der Fuchs, so gilt der Balg Nach Mittage saßen wir Junges Volk im Kühlen; Amor kam, und Stirbt der Fuchs Wollt er mit uns spielen. Jeder......
6. Der Kanonier (Mit einer Zeichnung) Feindlich begegneten sich auf der Erde die Scharen des Himmels Und der Höllen; es kommt eben zur......
7. An Vasari Glücklicher, der du Italien sahst in der höchsten Verklärung, Ehe der pfäffischen Zeit plumper Geschmack es entehrt, Der du die......
8. Der Marmorknabe In der Capuletti Vigna graben Gärtner, finden einen Marmorknaben, Meister Simon holen sie herbei, Der entscheide, welcher Gott es sei.......
9. Die Gründung Karthagos 1832 Vor der Goldbegier des Bruders, Der nach ihren Schätzen schnaubt, Der in ihres Gatten Busen Sein verruchtes Schwert getaucht,......
10. Alte und neue Tempel Laßt die alten Tempel stürzen! Klaget um den Marmor nicht, Wenn die Hand des blinden Heiden seine schöne Form zerbricht!......
11. Der Genius mit der umgekehrten Fackel Lieblich sieht er zwar aus mit seiner erloschenen Fackel, Aber, ihr Herren, der Tod ist so ästhetisch doch nicht....
12. Die Höhle Welche Fackel da hinten? So rief ich, die Höhle betretend, Gottes Sonne jedoch war es, sie stralte hindurch....
13. Wappen der Medici Wo nur immer ich euch, medicäische Kugeln, erblicke, Garten und Tempel und Haus zierend in Rom und Florenz, Weckt ihr......
14. Auferstehung Möge die Krämer verschonen der wiedererwachende Christus; Aber die Pfaffen indes peitsch er zum Tempel hinaus! Weil dies feige Geschlecht......
15. Sankt Peter Meister entwarfen dereinst zum schönsten Gebäude der Welt mich, Stümpern erlag nachmals, plumpen Geschmacks, der Koloß: Mäßige Tempel darum, nicht......
16. Kunstverfall Schönes Italien, ach, du erlagst der hispanischen Fratze! Herrliche Tempel, in euch, die der Urbiner gemalt, Schlich sich Abscheuliches ein,......
17. Angst Wald und Flur liegt tot in Schutt und Scherben. Himmel klebt an Städten wie ein Gas. Alle Menschen müssen sterben.......
18. Die Vögel Wie trübe Morgen langsamer Tage Über den Seen und Sümpfen voll Klage Über dem schillernden Schilf ruht die Nacht Regen......
19. Der neue Mensch Mensch, es strömen die Jahrtausende In dein offnes Herz. Der sausende Flügelschlag der Zeit bestürme dich! Halte fest der Promethiden......
20. Chemnitzer Bußtag 1928 Ich aber ging zum Tambour hin, Weil ich nicht gern im Trüben bin, Und weil im Tambour Lou verkehrt Und......
21. Die Eule Vogel der Weisheit Ward ich genannt; Ich saß auf Minervens Altare, Ihr heiliges Feuer hütend. Nun liegt er in Trümmern,......
22. Brunelleschi Ehrwürdig dünkt euch gotische Kunst mit Recht: Ich selbst, Bewundrung hab ich im reichen Maß Orvietos, Mailands Dom und deiner......
23. Die Gedenktafel Meinem Bruder Du wolltest, jung und hohen Sinns, Paläste bau’n und Tempel Und sehntest dich, ein Haus zu sehn Mit......
24. Vision des heiligen Markus Einst, wie die Sage berichtet, beschiffte der heilige Markus Diese Lagunen und ward hier von der Nacht übereilt: Sieh, und......
25. Urbanität Nicht mehr länger beschützt der geflügelte Löwe Venedig, Auch Sankt Markus entwich samt dem geweihten Panier. Aber es blieb doch......
26. Komm heraus, o Herr, komm heraus, o Herr Komm heraus, o Herr, komm heraus, o Herr, Und tanz mit meiner Seel. Sie ist so rein und wohlgebaut. Du......
27. Nach dem Ball Die Nacht kriecht in die Keller, muffig matt. Glanzkleider torkeln durch der Straßen Schutt. Gesichter sind verschimmelt und kaputt. Kühl......
28. Auf eine Bastillentrümmer von der Kerkerthüre Voltaire’s (die dem Verfasser von Paris geschickt wurde) Dank dir, o Freund, aus voller Herzensfülle Für die Reliquie der greulichen Bastille,......
29. An Goethe Wenn auch Natur mir Weihe verlieh, und auch, Tonreicher Brust Urbilder ans Licht zu ziehn, Mir Geisteskraft gab, ihr verschwisternd......
30. Der Tod im Bridge Es spielen dreie mit verdeckten Karten. Ein dummer Vierter findet sich zumeist, Der ihre Heuchelei als Tugend preist Und den......