Seltsam verlächelnd schob der Laborant
Den Kolben fort, der halbberuhigt rauchte.
Er wußte jetzt, was er noch brauchte,
Damit der sehr erlauchte Gegenstand
Da drin entstände. Zeiten brauchte er,
Jahrtausende für sich und diese Birne
In der es brodelte; im Hirn Gestirne
Und im Bewußtsein mindestens das Meer.
Das Ungeheuere, das er gewollt,
Er ließ es los in dieser Nacht. Es kehrte
Zurück zu Gott und in sein altes Maß;
Er aber, lallend wie ein Trunkenbold,
Lag über dem Geheimfach und begehrte
Den Brocken Gold, den er besaß.
(2 votes, average: 2,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Alchimist und Papst Endlich hat er’s entdeckt, das rings ersehnte Geheimniß, Gold zu machen, dem Papst bringt er das krause Recept. Doch der......
- Bakkarat Mir träumte einst von einer zarten Neun. Ich hielt sie sicher gegen fünf und sieben. Millionen waren in der Bank......
- Ich und der Blinde Einem Blinden wollt‘ ich die Gabe reichen, doch ließ ich’s, Denn es braus’te der Sturm gar zu gewaltig daher; Vorwärts......
- Elisabeth Meine Mutter hat’s gewollt, Den andern ich nehmen sollt; Was ich zuvor besessen, Mein Herz sollt es vergessen; Das hat......
- Camoëns Camoëns, der Musen Liebling, Lag erkrankt im Hospitale. In derselben armen Kammer Lag ein Schüler aus Coimbra, Ihm des Tages......
- Die Erwachsene Das alles stand auf ihr und war die Welt Und stand auf ihr mit allem, Angst und Gnade, Wie Bäume......
- Die aus dem Hause Colonna Ihr fremden Männer, die ihr jetzt so still In Bildern steht, ihr saßet gut zu Pferde Und ungeduldig gingt ihr......
- Narziß und Echo 1. Seltsam spielest du oft mit Sterblichen, Amor! es liebet Einen Schatten Narziß, aber ihn liebet ein Hall. 2. Das......
- Der Junggeselle Lampe auf den verlassenen Papieren, Und ringsum Nacht bis weit hinein ins Holz Der Schränke. Und er konnte sich verlieren......
- Die Brandstätte Gemieden von dem Frühherbstmorgen, der Mißtrauisch war, lag hinter den versengten Hauslinden, die das Heidehaus beengten, Ein Neues, Leeres. Eine......
- Die Erblindende Sie saß so wie die anderen beim Tee. Mir war zuerst, als ob sie ihre Tasse Ein wenig anders als......
- Weiße Rosen 1 Du bissest die zarten Lippen wund, Das Blut ist danach geflossen; Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,......
- Einschränkung Ich weiß nicht, was mir hier gefällt, In dieser engen, kleinen Welt Mit holdem Zauberband mich hält? Vergeß ich doch,......
- Letzter Abend (Aus dem Besitze Frau Nonnas) Und Nacht und fernes Fahren; denn der Train Des ganzen Heeres zog am Park vorüber.......
- Sappho an Alkaïos Fragment Und was hättest du mir denn zu sagen, Und was gehst du meine Seele an, Wenn sich deine Augen......
- Die Anfahrt War in des Wagens Wendung dieser Schwung? War er im Blick, mit dem man die barocken Engelfiguren, die bei blauen......
- Die Dohle und die Tauben Eine Dohle sah, was die Tauben in ihrem Verschlag für ein schönes Leben hatten. Da färbte sie sich weiß und......
- Kusch dich! Willst du wohl fort mit deinen Pfötchen Von meinem lieben Kaviarbrödchen? Für dich den Schweiss, für mich das Gold! Der......
- Hafentraum Ich hab in dieser ganzen Nacht Still wie ein Stall geschlafen. Ich hab in dieser ganzen Nacht Geträumt von tausend......
- Verkündigung Die Worte des Engels Du bist nicht näher an Gott als wir; Wir sind ihm alle weit. Aber wunderbar sind......
- Lose Der einst er seine junge Sonnige Liebe gebracht, Die hat ihn gehen heißen, Nicht weiter sein gedacht. Drauf hat er......
- Vor der Passion O hast du dies gewollt, du hättest nicht Durch eines Weibes Leib entspringen dürfen: Heilande muß man in den Bergen......
- Leere Nacht Es ließ ein Huhn sich braten. Ich roch es. Doch es lockte nicht. Mich grüßten zwei Soldaten. Sie hatten kein......
- Die erste Elegie Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme Einer mich plötzlich ans......
- Rückleben An ihrem Grabe kniet ich festgebunden Und senkte tief den Geist ins Totenreich. Zum Himmel reichte nicht mein Blick, es......
- Leda Als ihn der Gott in seiner Not betrat, Erschrak er fast, den Schwan so schön zu finden; Er ließ sich......
- Lampe und Spiegel „Sie faule, verbummelte Schlampe,“ Sagte der Spiegel zur Lampe. „Sie altes, schmieriges Scherbenstück,“ Gab die Lampe dem Spiegel zurück. Der......
- Das Lied der Witwe (5.) Am Anfang war mir das Leben gut. Es hielt mich warm, es machte mir Mut Daß es das allen......
- Eine Geschichte vom Winde Wer kommt dort angeflogen? Das ist der Wind. Der Wind ist ungezogen, Er bläst dem Kind Unters Röckchen, An die......
- Der wohlgesinnte Liebhaber Volkslied In Nebelduft und Nacht versank Das Dörfchen und die Flur. Kein Sternchen war mehr blink und blank, Als Liebchens......