Einst am schönen Frühlingstage
Tritt der Räuber vor den Wald.
Sieh! den hohlen Pfad hernieder
Kommt ein schlankes Mädchen bald.
„Trügst du statt der Maienglocken“,
Spricht des Waldes kühner Sohn,
„In dem Korb den Schmuck des Königs,
Frei doch zögest du davon.“
Lange folgen seine Blicke
Der geliebten Wallerin.
Durch die Wiesengründe wandelt
Sie zu stillen Dörfern hin,
Bis der Gärten reiche Blüte
Hüllt die liebliche Gestalt.
Doch der Räuber kehret wieder
In den finstern Tannenwald.
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