Was kann dir aber fehlen,
Mein teures Vaterland?
Man hört ja weit erzählen
Von deinem Segensstand.
Man sagt: du seist ein Garten,
Du seist ein Paradies;
Was kannst du mehr erwarten,
Wenn man dich selig pries?
Ein Wort, das sich vererbte,
Sprach jener Ehrenmann:
Wenn man dich gern verderbte,
Daß man es doch nicht kann.
Und ist denn nicht ergossen
Dein Fruchtfeld wie ein Meer?
Kommt nicht der Most geflossen
Von tausend Hügeln her?
Und wimmeln dir nicht Fische
In jedem Strom und Teich?
Ist nicht dein Waldgebüsche
An Wild nur allzu reich?
Treibt nicht die Wollenherde
Auf deiner weiten Alb?
Und nährest du nicht Pferde
Und Rinder allenthalb?
Hört man nicht fernhin preisen
Des Schwarzwalds stämmig Holz?
Hast du nicht Salz und Eisen
Und selbst ein Körnlein Golds?
Und sind nicht deine Frauen
So häuslich, fromm und treu?
Erblüht in deinen Gauen
Nicht Weinsberg ewig neu?
Und sind nicht deine Männer
Arbeitsam, redlich, schlicht?
Der Friedenswerke Kenner
Und tapfer, wenn man ficht?
Du Land des Korns und Weines,
Du segenreich Geschlecht,
Was fehlt dir? – All und eines:
Das alte, gute Recht.