zwischen Felix, dem Schäfer,
und Galathea, der Schäferin
FELIX:
In dem wundervollen Morgensonnenschein,
Galathea, ach wie bist du hold!
Deine Schwanenbrust erstrahlt wie Elfenbein,
Deine Locken schimmern wie das Gold!
Freudig darf ich deinen Leib umschlungen halten,
Auf den Knien einen strammen Jungen halten!
Und in deinen Marmorarmen selig sein,
Ohne daß uns drob der Himmel grollt.
GALATHEA:
In der wundervollen frischen Morgenluft
Hab ich meinen Felix innig lieb.
Aus den Wiesen strömt ein holder Blumenduft.
Und bisweilen macht ein Vogel „piep“.
Wolln wir uns nicht unter eine Hecke strecken
Und zur Unterhaltung eine Schnecke necken?
Bis zu neuen Taten uns der Kuckuck ruft,
Wenn zu tun uns noch was übrigblieb.
FELIX:
Und der wundervolle Morgensonnenglanz,
Galathea, macht dich doppelt süß.
Dir zu Häupten fliegt ein bunter Schwalbenschwanz,
Und ein Brummer fliegt dir um die Füß.
Und ich darf dir deine goldnen Locken küssen,
Ohne daß wir in der Stube hocken müssen.
Deine Gegenwart genieß ich voll und ganz,
Die Vergangenheit erscheint mir mies.
GALATHEA:
In dem wundervollen frischen Morgenhauch
Kommst du, Felix, wie ein junger Gott.
Deine Lippen atmen keinen Tabaksrauch,
Deine Beine hebst du flink und flott.
Willst du nicht noch mal nach deiner Flöte greifen
Und ein hübsches Liebeslied von Goethe pfeifen?
Das bleibt doch in Ewigkeit der schönste Brauch,
Leugnen kann es nur ein Hottentott.
FELIX und GALATHEA:
Und so sagen wir denn bis zum nächsten Jahr
Euch, ihr lieben Freunde, gute Nacht,
Hoffend, daß es kein zu großer Blödsinn war;
Uns auf jeden Fall hat’s Spaß gemacht.
Deshalb wolln wir auch nur recht viel Leute haben,
Die an Kunstgenüssen sich wie heute laben.
Dann gedeihen alle Künste wunderbar,
Bis der Weltenbau zusammenkracht.