In weiche Ruh‘ hinabgesunken,
Unaufgestört von Harm und Not,
Vom süßen Labebecher trunken,
Den ihr der Gott des Schlummers bot,
Noch sanft umhallt vom Abendliede
Der Nachtigall, im Flötenton,
Schläft meine Herzens-Adonide
Nun ihr behäglich Schläfchen schon.
Wohlauf, mein liebender Gedanke,
Wohlauf zu ihrem Lager hin!
Umwebe, gleich der Epheuranke,
Die engelholde Schläferin!
Geneuß der übersüßen Fülle
Vollkommner Erdenseligkeit,
Wovon zu kosten noch ihr Wille,
Und ewig ach! vielleicht, verbeut! –
Ahi! Was hör‘ ich? – Das Gesäusel
Von ihres Schlummers Odemzug!
So leise wallt durch das Gekräusel
Des jungen Laubes, Zephyrs Flug.
Darunter mischt sich ein Gestöhne,
Das Wollust ihr vom Busen löst,
Wie Bienensang und Schilfgetöne,
Wann Abendwind dazwischen bläst.
O, wie so schön dahin gegossen,
Umleuchtet sie des Mondes Licht!
Die Blumen der Gesundheit sprossen
Auf ihrem wonnigen Gesicht.
Ihr Lenzgeruch wallt mir entgegen,
Süß, wie bei stiller Abendluft,
Nach einem milden Sprüheregen,
Der Moschushyacinthe Duft.
Mein ganzes Paradies steht offen.
Die offnen Arme, sonder Zwang,
Was lassen sie wohl anders hoffen,
Als herzenswilligen Empfang?
Oft spannt und hebt sie das Entzücken,
Als sollten sie jetzt ungesäumt
Den himmelfrohen Mann umstricken,
Den sie an ihrem Busen träumt. –
Nun kehre wieder! Nun entwanke
Dem Wonnebett‘! Du hast genug!
Sonst wirst du trunken, mein Gedanke,
Sonst lähmt der Taumel deinen Flug.
Du loderst auf in Durstesflammen! –
Ha! wirf ins Meer der Wonne dich!
Schlagt, Wellen, über mir zusammen!
Ich brenne! brenne! kühlet mich!