Gedichte Wüstes Schimpfen eines Wirtes

Es ist, um die Stühle durch die Spiegelscheiben auf die Straße zu hauen –
Da sitz ich nun mit hochgezognen Augenbrauen:
Alle Gasthäuser sind voll,
Mein Gasthaus ist leer – Ist das nicht toll…
Ist das nicht merkwürdig… Ist das nicht zum Kotzen…
Die dämlichen Spießer – die elenden Protzen –
Bei mir geht jeder vorbei…
Verfluchte Schweinerei…
Dazu verbrenne ich Gas und elektrische Flammen –
Möge mich Gott und Teufel verdammen:
Donnerwetter… Warum ist gerade mein Gasthaus leer…
Mürrische Kellner stehen vorwurfsvoll umher –
Was kann ich denn dafür –
Kein Aas kommt zur Tür –
In engster Ecke sitz ich mit sehnsüchtgem Gesicht.
Gäste kommen nicht. – –
Das Essen verdirbt, der Wein und das Brot.
Am liebsten machte ich die Bude zu.
Und weinte mich tot…


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Gedichte Wüstes Schimpfen eines Wirtes - Lichtenstein