Gedichte Trauerstille

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1. Verlust Sonnett. Wonnelohn getreuer Huldigungen, Dem ich mehr als hundert Monden lang, Tag und Nacht, wie gegen Sturm und Drang Der......
2. Der versetzte Himmel Sonnett. Licht und Lust des Himmels zu erschauen, Wo hinan des Frommen Wünsche schweben, Muß dein Blick sich über dich......
3. Enttäuschung I Trübe Stunden schleichen sachte Durch die stille Seele mir; Glück, das ich zu haschen dachte, Wie so ferne bin......
4. Das Auge des Blinden Durch das Marktgedräng von Namur Stelzt ein armer narb’ger Krüppel. „Leute, bringt mich zu Don Juan!“ „Schweigst du wohl! Da......
5. Ohne Datum An meine Schwester Du scherzest, daß ein Datum ich vergaß, Und meinst, ich dürfte bei dem Stundenmaß Mit einem Federstriche......
6. Liebe ohne Heimat Sonnett. Meine Liebe, lange wie die Taube Von dem Falken hin und her gescheucht, Wähnte froh, sie hab‘ ihr Nest......
7. Den 6. Juni 1816 Du versuchst, o Sonne, vergebens, Durch die düstren Wolken zu scheinen! Der ganze Gewinn meines Lebens Ist, ihren Verlust zu......
8. Täuschung Sonnett. Um von Ihr das Herz nur zu entwöhnen, Der es sich zu stetem Grame weiht, Forschet durch die ganze......
9. Letzte Hoffnung Hier und da ist an den Bäumen Noch ein buntes Blatt zu sehn, Und ich bleibe vor den Bäumen Oftmals......
10. Die Ideale So willst du treulos von mir scheiden Mit deinen holden Phantasien, Mit deinen Schmerzen, deinen Freuden, Mit allen unerbittlich fliehn?......
11. Der Pilgrim Noch in meines Lebens Lenze War ich, und ich wandert aus, Und der Jugend frohe Tänze Ließ ich in des......
12. Römische Campagna Aus der vollgestellten Stadt, die lieber Schliefe, träumend von den hohen Thermen, Geht der grade Gräberweg ins Fieber; Und die......
13. Die Unvergleichliche Sonnett. Welch Ideal aus Engelsphantasie Hat der Natur als Muster vorgeschwebet, Als sie die Hüll‘ um einen Geist gewebet, Den......
14. Naturrecht Sonnett. Von Blum‘ und Frucht, so die Natur erschafft, Darf ich zur Lust, wie zum Bedürfnis, pflücken. Ich darf getrost......
15. Die Heimkehr Die Kühle dunkler Jahre, Schmerz und Hoffnung Bewahrt zyklopisch Gestein, Menschenleeres Gebirge, Des Herbstes goldner Odem, Abendwolke – Reinheit! Anschaut......
16. Hoffnung Schaff, das Tagwerk meiner Hände, Hohes Glück, daß ich’s vollende! Laß, o laß mich nicht ermatten! Nein, es sind nicht......
17. Die Eine Sonnett. Nicht selten hüpft, dem Finken gleich im Haine, Der Flattersinn mir keck vors Angesicht: „Warum, warum bist du denn......
18. An Basilenen Nach dem Er von Ihr gereiset war. Ist mein Glücke gleich gesonnen / Mich zu führen weit von dir /......
19. Überall Molly und Liebe Sonnett. In die Nacht der Tannen oder Eichen, Die das Kind der Freude schauernd flieht, Such‘ ich oft, von Kummer......
20. Auf die Morgenröte Sonnett. Wann die goldne Frühe, neugeboren, Am Olymp mein matter Blick erschaut, Dann erblass‘ ich, wein‘ und seufze laut: Dort......
21. Vorgefühl der Gesundheit An Heinrich Christian Boie. Täuschet ihr mit euerm Wechseltanze, Du, o Wunsch, und du, o Hoffnung, mich? Oder naht im......
22. An August Wilhelm Schlegel Sonnett. Kraft der Laute, die ich rühmlich schlug Kraft der Zweige, die mein Haupt umwinden, Darf ich dir ein hohes......
23. Columbus 12. Oktober 1492 Nicht mehr die Salzluft, nicht die öden Meere, Drauf Winde stürmen hin mit schwarzem Schall. Nicht mehr......
24. An die Natur Da ich noch um deinen Schleier spielte, Noch an dir, wie eine Blüte, hing, Noch dein Herz in jedem Laute......
25. Im Alter Wie wird nun alles so stille wieder! So war mir’s oft in der Kinderzeit, Die Bäche gehen rauschend nieder Durch......
26. Zweifel Könnt es jemals denn verblühen, Dieses Glänzen, dieses Licht, Das durch Arbeit, Sorgen, Mühen Wie der Tag durch Wolken bricht,......
27. Für Sie mein Eins und Alles Sonnett. Nicht zum Fürsten hat mich das Geschick, Nicht zum Grafen, noch zum Herrn geboren, Und fürwahr nicht hellerswert verloren......
28. An die Unerkannte Kennst du sie, die selig, wie die Sterne, Von des Lebens dunkler Woge ferne Wandellos in stiller Schöne lebt, Die......
29. Die Stolze Sie steckt mit der Abendrote In Flammen rings das Land, Und hat samt Manschetten und Flöte Den verliebten Tag verbrannt.......
30. Das neue Leben Eia! Wie so wach und froh, Froh und wach sind meine Sinnen! O vor welcher Sonne floh Meines Lebens Nacht......