Es steht ein altes Gemäuer
Hervor aus Waldes Nacht,
Wohl standen Klöster und Burgen
Einst dort in herrlicher Pracht.
Es liegen im kühlen Grunde
Behauene Steine gereiht;
Dort schlummern die Frauen, die Starken,
Die Mächt’gen der alten Zeit.
Was kommst du nächtlicher Weile
Durchwühlen das alte Gestein?
Und fordest hervor aus den Gräbern
Nur Staub und Totengebein.
Unmächtger Sohn der Stunde,
Das ist der Zeiten Lauf,
Laß ruh’n, laß ruh’n die Toten,
Du weckst sie mit Klagen nicht auf.
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