Gedichte Durch!

Ein Adler saß am Felsenbogen,
Den lockt‘ der Sturm weit übers Meer,
Da hatt er droben sich verflogen,
Er fand sein Felsennest nicht mehr,
Tief unten sah er kaum noch liegen
Verdämmernd Wald und Land und Meer,
Mußt höher, immer höher fliegen,
Ob nicht der Himmel offen wär.

VII. Romanzen

Aus schweren Träumen
Fuhr ich oft auf und sah durch Tannenwipfel
Den Mond ziehn übern stillen Grund und sang
Vor Bangigkeit und schlummert wieder ein. –

Ja, Menschenstimme, hell aus frommer Brust!
Du bist doch die gewaltigste, und triffst
Den rechten Grundton, der verworren anklingt
In all den tausend Stimmen der Natur! –


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (2 votes, average: 2,50 out of 5)

Gedichte Durch! - Eichendorff