Wem begegnet‘ je solch Wunder,
Als Graf Arnold ist geschehn,
Da er am Johannesmorgen
Wollt am Meere jagen gehn?
Auf dem Meer ein Schifflein fahren
Sah er, als ob’s landen wollt,
Seiden seine Segel waren
Und das Tauwerk war von Gold.
Fing der Schiffer da zu singen,
Wunderbar zu singen an,
Daß die Wogen leiser gingen,
Wind hielt seinen Atem an;
Daß die Fische lauschend stiegen
Tief aus ihrem kühlen Haus,
Und die Vögel, die da fliegen,
Auf dem Maste ruhten aus:
„Durch die Einsamkeit der Wogen,
Schifflein, lenk dich Gottes Hand
An Gibraltars Felsenbogen,
An dem tück’schen Mohrenstrand.
Flandern gürten sand’ge Banken,
Bei Leon da steht ein Riff,
Wo schon viele Schiffe sanken,
Hüt dich Gott, mein schönes Schiff!“
„Schiffer!“ rief der Graf am Strande,
„Schiffer, lehre mich dein Lied!“ –
Doch der Schiffer lenkt‘ vom Lande:
„Lehr’s nur den, der mit mir zieht.“





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