Gedichte Totalität

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1. Fürstenregel Sollen die Menschen nicht denken und dichten, Müßt ihr ihnen ein lustig Leben errichten; Wollt ihr ihnen aber wahrhaft nützen,......
2. Lebensgenuß „Wie man nur so leben mag? Du machst dir gar keinen guten Tag!“ Ein guter Abend kommt heran, Wenn ich......
3. Suum Cuique Ich weiss, ich bin euch zu polemisch; Doch die Dichteritis ist heut epidemisch. Und kann ich ihr nicht das Maul......
4. Nationalversammlung Auf der recht und linken Seite, Auf dem Berg und in der Mitten Sitzen, stehen sie zum Streite, All einander......
5. Zwei Ritter Crapülinski und Waschlapski, Polen aus der Polackei, Fochten für die Freiheit, gegen Moskowitertyrannei. Fochten tapfer und entkamen Endlich glücklich nach......
6. Auf Pastors Götze Tod Im Kragenschmuck, die Feder in der Hand, Und grimmen Blickes starb der Obermeister Der Orthodoxen, starb, und fand Kein Zähneklappen,......
7. Zum 16. Februar 1812 Wer Marmor hier und Erz und Elfenbein erblickt, Und was noch sonst von Stoff die edle Kunst beschickt, Der denkt:......
8. Kuttel Daddeldu über Nobile (Juli 1928) So große Kerle gingen tot. Gott weiß, was fern in höchster Not Noch heute kämpft, vom Eis umklammert,......
9. Frecher Bengel Ich bin ein kleiner Junge, Ich bin ein großer Lump. Ich habe eine Zunge Und keinen Strump. Ihr braucht mir......
10. Winterschlaf Indem man sich nunmehr zum Winter wendet, Hat es der Dichter schwer, Der Sommer ist geendet, Und eine Blume wächst......
11. Delirium! Delirium! Ein Décadencebild Alte Knaben sitzen auf den leersten Tonnen, Und die Nächte siegen über alle Sonnen. Hinten nagen unsichtbare weiße......
12. Antike Homer ist lange mit Ehren genannt, Jetzt ward euch Phidias bekannt; Nun hält nichts gegen beide Stich, Darob ereifre niemand......
13. Avant-propos Ch kann mein Buch doch nennen, wie ich will Und orthographisch nach Belieben schreiben! Wer mich nicht lesen mag, der......
14. Stoßseufzer Ach, man sparte viel, Seltner wäre verruckt das Ziel, Wär weniger Dumpfheit, vergebenes Sehnen, Ich könnte viel glücklicher sein –......
15. Mit Trommel und Trab Sitzen zwei alte Weiber im Sand, Spinnen viel feine Fäden über Land, Über Bäume, Über Zäune, Um Stoppel und Dorn,......
16. Das Mühlenleben Seh‘ ich sie am Bache sitzen, Wenn sie Fliegennetze strickt, Oder Sonntags für die Fenster Frische Wiesenblumen pflückt; Seh‘ ich......
17. Erinnerung an Hammonia Waisenkinder, zwei und zwei, Wallen fromm und froh vorbei, Tragen alle blaue Röckchen, Haben alle rote Bäckchen – Oh, die......
18. Vielrat Spricht man mit jedermann, Da hört man keinen, Stets wird ein andrer Mann Auch anders meinen. Was wäre Rat sodann......
19. Auf den Kauf Wo ist einer, der sich quälet Mit der Last, die wir getragen? Wenn es an Gestalten fehlet, Ist ein Kreuz......
20. Lebensregel Willst du dir ein hübsch Leben zimmern, Mußt dich ums Vergangne nicht bekümmern; Das Wenigste muß dich verdrießen; Mußt stets......
21. Trinklied im Winter Das Glas gefüllt! Der Nordwind brüllt, Die Sonn‘ ist niedergesunken! Der kalte Bär Blinkt Frost daher, Getrunken, Brüder, getrunken! Die......
22. Kenner und Enthusiast Ich fahrt einen Freund zum Maidel jung, Wollt ihm zu genießen geben, Was alles es hätt, gar Freud genung, Frisch......
23. Herr und Herrin Ein Mann: Da du so schön bist, darf ich dich beschwören, Errege nicht mein leicht erregtes Blut. Da du so......
24. Aug um Ohr Was dem Auge dar sich stellet, Sicher glauben wir’s zu schaun, Was dem Ohr sich zugesellet, Gibt uns nicht ein......
25. Walküren Unten Schlacht. Doch oben schossen Durch die Luft auf Wolkenrossen Drei Walküren, und es klang Schilderklirrend ihr Gesang: „Fürsten hadern,......
26. Der grausamen Ida Immer kannst Du Liebe mir versagen, Wenn Dein Herz für keinen Andern spricht. Mein Verzweifeln kann ich schon ertragen, Doch......
27. Die Jungfrau Hier ruht die Jungfrau Emma Puck aus Hinterstallupeinen, Eine Mutter hatte sie eine, einen Vater hatte sie keinen. In Unschuld......
28. Gegentoast der Schwestern Zum 24. Oktober 1820, Dem Stiftungs – und Amalienfeste Unser Dank, und wenn auch trutzig, Grüßend alle lieben Gäste, Mache......
29. Der Becher Einen wohlgeschnitzten vollen Becher Hielt ich drückend in den beiden Händen, Sog begierig süßen Wein vom Rande, Gram und Sorg......
30. Das Feuer im Walde Eine Idylle Zween Knaben liefen durch den Hayn, Und lasen Eichenreiser auf, Und thürmten sich ein Hirtenfeur. Sie freuten sich......