Einst bin ich unter’m Maienbaum gelegen,
Und, wie ich lag, hat sich ein Wind erhoben!
Wie sind die Blüten da um mich gestoben!
Wie unermeßlich schien des Frühlings Segen!
Jetzt, däucht mir, seh‘ ich einen gleichen Regen,
Doch von Gestalten, Licht und Gut gewoben!
Als hätten sich die gold’nen Sterne droben
Geschüttelt, welche alles Höchste pflegen.
Vom stillen Reizenden zum Blendend-Schönen,
Es fehlt kein Glied der holden Formenkette,
Und meinen Augen scheint sie nicht zu enden.
Drum reicht den Kranz, die Königin zu krönen,
Nicht mir; denn eh‘ ich sie gefunden hätte,
Wär‘ er gewiß verwelkt in meinen Händen!
(2 votes, average: 4,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Zu den römischen Elegien I Mehr, als ich ahndete, schön, das Glück, es ist mir geworden: Amor führte mich klug allen Palästen vorbei. Ihm......
- Zwei dichterischen Schwestern Von ihrem Oheim Mit einer Randzeichnung, auf welcher an der Stelle Der Endsilben ein Band herunterlief, durch dessen ab- Wechselnde......
- Ihre Genesung Deine Freundin, Natur! leidet und schläft und du, Allbelebende, säumst? ach! und ihr heilt sie nicht, Mächtge Lüfte des Aethers,......
- Auf eine Bastillentrümmer von der Kerkerthüre Voltaire’s (die dem Verfasser von Paris geschickt wurde) Dank dir, o Freund, aus voller Herzensfülle Für die Reliquie der greulichen Bastille,......
- Dem deutschen Volk 1841 Deutschland, o zerrissen Herz, Das zu Ende bald geschlagen, Nur um dich noch will ich klagen, Und in einer......
- Auf eine Liebhaberin des Trauerspiels Ich höre, Freund, dein ernstes, schönes Kind Will sich des Lachens ganz entwöhnen, Kömmt in den Schauplatz nur, wenn süße......
- Villa reale a Napoli Unter duftigen Bäumen, vom Hauch des Abends durchsäuselt, Sammelt von reizenden Frau’n still sich ein glänzender Flor; Leise ergießt sich......
- Auf eine Sängerin Die Lerche, die den Lenz begrüßt, Die holde Nachtigall, Die seinen Abschied uns versüßt Durch ihrer Stimme Schall: Die Beiden......
- An den Frühling 1838 Lieber Frühling, sage mir, Denn du bist Prophet, Ob man auf dem Wege hier Einst zum Heile geht? Mitten durch......
- Für ewig Denn was der Mensch in seinen Erdeschranken Von hohem Glück mit Götternamen nennt, Die Harmonie der Treue, die kein Wanken,......
- Devise für Kunst und Leben Hast du begriffen, warum die Wanzen und Flöhe entstehen, Fluchst du nicht mehr der Natur, daß sie sie schafft, wie......
- Gräber in Schleswig Nicht Kranz noch Kreuz; das Unkraut wuchert tief; Denn die der Tod bei Idstedt einst entboten, Hier schlafen sie, und......
- Der Arbeitsmann Wir haben ein Bett, wir haben ein Kind, Mein Weib! Wir haben auch Arbeit, und gar zuzweit, Und haben die......
- Der Ungläubige Du wirst in meinen Armen ruhn! Von Wonnen sonder Schranken Erbebt und schwillt mein ganzes Herz Bei diesem Zaubergedanken. Du......
- Lied eines Lappländers Komm Zama, komm! Laß deinen Unmuth fahren, O du der Preis Der Schönen! komm! In den zerstörten Haaren Hängt mir......
- Platen Vieles hast du gethan, man soll es mit Liebe dir danken, Hast der äußeren Form streng, wie kein Zweiter, genügt,......
- Alchimist und Papst Endlich hat er’s entdeckt, das rings ersehnte Geheimniß, Gold zu machen, dem Papst bringt er das krause Recept. Doch der......
- Das alte Haus Der Maurer schreitet frisch heraus, Er soll dich niederbrechen; Da ist es mir, du altes Haus, Als hörte ich dich......
- Mannstrotz So lang‘ ein edler Biedermann Mit einem Glied sein Brot verdienen kann, So lange schäm‘ er sich nach Gnadenbrot zu......
- An Albanie Albanie, gebrauche deiner Zeit Und laß den Liebeslüsten freien Zügel, Wenn uns der Schnee der Jahre hat beschneit, So schmeckt......
- Liebeszauber Mädel, schau mir ins Gesicht! Schelmenauge, blinzle nicht! Mädel, merke was ich sage! Gib mir Rede, wenn ich frage! Holla......
- I. An eine Geisblattranke Zwischen Fichtenbäumen in der Öde Find ich, teure Blüte, dich so spat? Rauhe Lüfte hauchen schnöde, Da sich eilig schon......
- Des Knaben Berglied Ich bin vom Berg der Hirtenknab, Seh auf die Schlösser all herab; Die Sonne strahlt am ersten hier, Am längsten......
- Im grünen Walde Sie lagen im grünen Walde, Sie lagen im grünen Gras, Da sangen sie alsobalde Diskant, Tenor und Baß. Der Schneider......
- Saul unter den Propheten Meinst du denn, daß man sich sinken sieht? Nein, der König schien sich noch erhaben, Da er seinen starken Harfenknaben......
- Guten Morgen! Stand ich droben auf der Eifel Kämmen, Als der Vollmond durch die Wolken brach; Breit und blendend sah ich überschwemmen......
- Liebeschwur Flox zu den Füßen seiner Schönen Schwört mit Verzuckungen und Thränen: Aus Liebe sei er jederzeit Mit Leib und Leben......
- Sprüche 1. Der Mensch soll treten in die Welt, Als wäre sie sein Haus; Man geht nicht in die Schlacht als......
- Letzter Gruß Jungfraunbilder, früh‘ erblichen, In dem Haar den Myrthenkranz, Dämmernd-schwebende Gestalten, Steigen auf bei Mondenglanz. Wollt ihr mit den weißen Händen,......
- Freiheit Freiheit wünschest du dir, und klagst alltäglich und zürnest, Daß dir Freiheit fehlt, über Despotengewalt? – Lern entbehren, o Freund!......