Aus dem gold’nen Morgen-Qualm
Sich herniederschwingend,
Hüpft die Meise auf den Halm,
Aber noch nicht singend.
Doch der Halm ist viel zu schwach,
Um nicht bald zu knicken,
Und nur, wenn sie flattert, mag
Sie sich hier erquicken.
Ihre Flügel braucht sie nun
Flink und unverdrossen,
Und indeß die Füßchen ruh’n,
Wird ein Korn genossen.
Einen kühlen Tropfen Thau
Schlürft sie noch daneben,
Um mit Jubel dann in’s Blau‘
Wieder aufzuschweben.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Die bösen Beinchen Guten Morgen, ihr Beinchen! Wie heißt ihr denn? Ich heiße Hampel, Ich heiße Strampel, Und das ist Füßchen Übermut, Und......
- Friedrich Mein Friedrich braucht zu seinem ganzen Regierungswesen lauter Franzen. Nur ein Geschäft ist noch, das er durch Deutsche tut, Zum......
- Lessing und seine Nachfolger Lessings Auge umfaßte zugleich die steigende Sonne Und den schüchternsten Halm, den ihr bescheidenster Stral Weckte im Schooße der Erde,......
- Das Lämmechen In Wolfenbüttel wohnt ein Lamm, Das hat ganz schwarze Haare; Meint ihr, es brauche einen Kamm? I Gott bewahre! Aber......
- Torrijos Blutend am Seestrand liegt der gemordete hohe Torrijos, Rings im vertraulichen Kreis seine Begleiter umher, Kugeln gesenkt in die tapferen......
- Die Engel Freilich, ein ungläub’ger Thomas, Glaub ich an den Himmel nicht, Den die Kirchenlehre Romas Und Jerusalems verspricht. Doch die Existenz......
- Grausamkeit Der König saß auf seinem Thron Und sagte: „Lieber guter Sohn, Hast du das Gift genossen? Genieß es schleunigst unverdrossen!“...
- Liebeserklärung (bei der aber der Dichter in eine Grube fiel -) Oh Wunder! Fliegt er noch? Er steigt empor, und seine......
- Die Liebe Die Liebe hemmet nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel, Und dringt durch alles sich; Sie ist ohn Anbeginn, schlug......
- Der Deutsche Mime Freilich hat der Mime in Deutschland selten Gedächtniß, Aber er braucht es ja nicht: hat doch sein Publicum keins!...
- Don Fadrique Don Fadrique bringt ein Ständchen Der possierlichen Pepita: „Liebchen, strecke durch die Türe Deines Füßchens Spitze nur!“ Und die drollige......
- Der Ungläubige Du wirst in meinen Armen ruhn! Von Wonnen sonder Schranken Erbebt und schwillt mein ganzes Herz Bei diesem Zaubergedanken. Du......
- Vogel Albatross O Wunder! Fliegt er noch? Er steigt empor und seine Flügel ruhn! Was hebt und trägt ihn doch? Was ist......
- Volkslied Wenn ich zwei Vöglein wär Und auch vier Flügel hätt, Flög die eine Hälfte zu dir. Und die andere, die......
- Die Dichter und die Zeit Wir sind dein Flügel, o Zeit, doch wir nicht die tragende Klaue! Oder verlangst du so viel: Flügel und Klaue......
- Die drei gemalten Ritter „Frau Berte, hört: Ihr dürftet nun Mir einmal einen Gefallen tun!“ – „Was denkt Ihr, Graf? Wohin denket Ihr? Vor......
- Morgens Nun gib ein Morgenküßchen! Du hast genug der Ruh; Und setz dein zierlich Füßchen Behende in den Schuh! Nun schüttle......
- Schnapphahn und Schnapphenne Derweilen auf dem Lotterbette Mich Lauras Arm umschlang – der Fuchs, Ihr Herr Gemahl, aus meiner Buchs‘ Stibitzt er mir......
- Unter’m Baum Unter’m Baum im Sonnenstrale Liegt ein rothes, träges Kind, Schläft so lange, bis zum Mahle Früchte abgefallen sind. Einer hängt......
- Der Käferstein Sind nicht Sterne fast in deiner Nähe Und was giebt es, das du nicht umspannst, Da du dieser harten Skarabäe......
- An die Vollendung Vollendung! Vollendung! – O du der Geister heiliges Ziel! Wann werd ich siegestrunken Dich umfahen und ewig ruhn? Und frei......
- Lob des Frühlings Saatengrün, Veilchenduft, Lerchenwirbel, Amselschlag, Sonnenregen, linde Luft! Wenn ich solche Worte singe, Braucht es dann noch großer Dinge, Dich zu......
- Der Kanonier (Mit einer Zeichnung) Feindlich begegneten sich auf der Erde die Scharen des Himmels Und der Höllen; es kommt eben zur......
- An eine würdige Privatperson Gibt einst der Leichenstein von dem, was du gewesen, Dem Enkel, der dich schätzt, so viel er braucht, zu lesen,......
- An die Realisten Wahrheit wollt ihr; ich auch! Doch mir genügt es, die Thräne Aufzufangen, indeß Boz ihr den Schnupfen gesellt. Läugnen läßt......
- Arm Kräutchen Ein Sauerampfer auf dem Damm Stand zwischen Bahngeleisen, Machte vor jedem D-Zug stramm, Sah viele Menschen reisen Und stand verstaubt......
- Das Mondschaf Das Mondschaf steht auf weiter Flur. Es harrt und harrt der großen Schur. Das Mondschaf. Das Mondschaf rupft sich einen......
- Die sanften Tage Ich bin so hold den sanften Tagen, Wann in der ersten Frühlingszeit Der Himmel, blaulich aufgeschlagen, Zur Erde Glanz und......
- Irland An rost’ger Kette liegt das Boot; Das Segel träumt, das Ruder lungert. Das macht, der Fischerbub‘ ist tot; Das macht,......
- Mondnacht Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Die......