Knabe, süßer, wunderbarer,
Unter’m Kuß des Zeus gereift,
Blüte, die in leuchtend-klarer
Schönheit nie der Wind gestreift:
Sorgsam tränkst du und aesthetisch,
Wenn auch halb gelangeweilt,
Hier den Aar, der gravitätisch
Schmaus’t und wenig sich beeilt.
Mancher würde ungeduldig,
Und er hätte Grund genug,
Doch du denkst: ich bin’s ihm schuldig,
Weil er zum Olymp mich trug;
Weil er schnell, mich fester fassend,
In die Wolken mich entrückt,
Als ich, schwindelnd und erblassend,
Unter mich hinabgeblickt;
Ja, weil er sogar die Klauen
Unter’m Fittig-Paar verhüllt,
Die mich fast mit größerm Grauen,
Als der Abgrund selbst, erfüllt.
Solltest doch in’s Ohr ihm raunen:
Spute dich zu deinem Heil;
Denn schon wölkte Zeus die Braunen,
Und – da fällt der Donnerkeil!
Auf, mein Vogel, dienstbeflissen!
Wie du auch das Auge rollst!
Du, o Knabe, wirst schon wissen
Wo du dich erholen sollst!