Ich geh nicht allein, mein feines Lieb,
Du mußt mit mir wandern
Nach der lieben, alten, schaurigen Klause,
In dem trüben, kalten, traurigen Hause,
Wo meine Mutter am Eingang kau’rt
Und auf des Sohnes Heimkehr lau’rt.
„Laß ab von mir, du finstrer Mann!
Wer hat dich gerufen?
Dein Odem glühe, deine Hand ist Eis,
Dein Auge sprühe, deine Wang‘ ist weiß; –
Ich aber will mich lustig freun
An Rosenduft und Sonnenschein.“
Laß duften die Rosen, laß scheinen die Sonn‘,
Mein süßes Liebchen!
Wirf um den weiten weißwallenden Schleier,
Und greif in die Saiten der schallenden Leier,
Und singe ein Hochzeitslied dabei;
Der Nachtwind pfeift die Melodei.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Allgemeines Gebet Ich komme vor dein Angesicht, Verwirf, o Gott, mein Flehen nicht; Vergib mir alle meine Schuld, Du Gott der Gnaden......
- Ermunterung Was willst du dich betrüben? Der alte Gott lebt noch, Nicht hüben und nicht drüben, Nicht ferne und nicht hoch!......
- Mein Fluß O Floß, mein Fluß im Morgenstrahl! Empfange nun, empfange Den sehnsuchtsvollen Leib einmal, Und küsse Brust und Wange! – Er......
- Dem deutschen Volk 1841 Deutschland, o zerrissen Herz, Das zu Ende bald geschlagen, Nur um dich noch will ich klagen, Und in einer......
- Hymnus an den Mond Freundlich ist deine Stirn‘, helles Auge der Nacht, Weiß bekleideter Mond, lächelnd ist deine Wang‘, Holder Wolkenbewandler, Der die silberne......
- Der Anger Mein Anger, welchen früh und spat Ein allerliebstes Mädchen trat, Mit ihren weißen Füßen, Mit Zitterklang, Und mit Gesang, Werd‘......
- Orpheisch Es gab den Dolch in deine Hand Ein böser Dämon in der bösen Stunde – Ich weiß nicht, wie der......
- Der Seelenkranke Ich trag im Herzen eine tiefe Wunde Und will sie stumm bis an mein Ende tragen; Ich fühl ihr rastlos......
- Auf ein altes Mädchen Dein Auge glüht nicht mehr, wie einst, Und deine Wang‘ ist nicht mehr roth, Und wenn du jetzt vor Sehnsucht......
- Maultiertum Dein Vater, wie ein jeder weiß, Ein Esel leider war der Gute; Doch deine Mutter, hochgesinnt, War eine edle Vollblutstute.......
- Frauenhand Ich weiß es wohl, kein klagend Wort Wird über deine Lippen gehen; Doch, was so sanft dein Mund verschweigt, Muß......
- Wahrhaftig Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenschein, Dann knospen und blühen die Blümlein auf; Wenn der Mond beginnt seinen Strahlenlauf,......
- Fortuna Frau Fortuna, ganz umsunst Tust du spröde! deine Gunst Weiß ich mir, durch Kampf und Ringen, Zu erbeuten, zu erzwingen.......
- Das Lied vom gehorsamen Mägdlein Die Mutter sprach in ernstem Ton: „Du zählst nun sechzehn Jahre schon; Drum, Herzblatt, nimm dich stets in acht, Besonders......
- An Rudolf Baumbach Mondschein, Zuckerwasser und Flieder Waren dir schon von je zuwider; Besser blinkender Sonnenschein, Rauschende Tannen und alter Wein! Ja, das......
- Preis des Schöpfers Wenn ich, o Schöpfer! deine Macht, Die Weisheit deiner Wege, Die Liebe, die für alle wacht, Anbetend überlege: So weiß......
- An den Traumgott Zu Schwärmer um die Ruhebetten Von Moos und Flaum, O Brüderchen der Amoretten, Geliebter Traum! Wo fandest du, sie nachzubilden,......
- Verhör Du liegst sehr blaß in deinen weißen Kissen, Und deine matten Lippen sind zerrissen; Hattest du sehr viel Schmerz? –......
- Süßer Mai du Quell des Lebens Süßer Mai du Quell des Lebens Bist so süßer Blumen voll Liebe sucht auch nicht vergebens Wem sie Kränze winden......
- Die Geniale Lustig auf den Kopf, mein Liebchen, Stell dich, in die Luft die Bein! Heisa! ich will sein dein Bübchen, Heute......
- Auf eine Biene in der Villa Medicis Holdes Bienchen, du irrst! Dort winkt dir blühend der Lorbeer, Sprich, was umsurrst du denn mir emsig die Wang‘ und......
- Die Maynacht Wenn der silberne Mond durch die Gesträuche blickt, Und sein schlummerndes Licht über den Rasen geußt, Und die Nachtigall flötet,......
- Ruhe in der Geliebten So laß mich sitzen ohne Ende, So laß mich sitzen für und für! Leg‘ deine beiden frommen Hände Auf die......
- Im Obdachlosenasyl Ich war’n junges Ding, Man immer frisch und flink, Da kam von Borsig einer, Der hatte Zaster und Grips. So......
- Einer Toten Wie fühl ich heute deine Macht! Als ob sich deine Wimper schatte Vor mir auf diesem ampelhellen Blatte Um Mitternacht!......
- Unser Fritz Unser Fritz richt’t seinen Schlag, Wollt ein Meislein fangen, Doch weil ihm denselben Tag Keines drein gegangen, Wird dem Fritz......
- Auf dem Flusse Der du so lustig rauschtest, Du heller, wilder Fluß, Wie still bist du geworden, Siehst keinen Scheidegruß. Mit harter, starrer......
- Krönung Ihr Lieder! Ihr meine guten Lieder! Auf, auf! und wappnet euch! Laßt die Trompeten klingen, Und hebt mir auf den......
- Grossmutter und Enkel Ferne ist dein Sinn, dein Fuß Nur in meiner Tür!“ Woher weißt dus gleich beim Gruß? „Kind, weil ich es......
- Des Lilienmädchens Wiegenlied 1817 Schlafe, Kindlein hold und weiß, Das noch nichts von Sorgen weiß, Schlaf in stiller, süßer Ruh, Thu die kleinen......