Gedichte Champagnerlied

Epernay, Herbst 1841

Wir griffen jüngst, den Weltbrand anzufachen,
Ihr Brüder, nach dem Schwert;
Doch diese Welt, so laßt uns drüber lachen!
Ist unsres Ernsts nicht wert.
Juchhe, die Narrenschelle!
Die Jugend ist ein Glas Champagnerwein:
Drum will sie schnelle, schnelle,
Gleich frisch an ihrer Quelle,
Getrunken sein.
Schenkt ein! Schenkt ein!

Was kümmern uns die Kronen und die Fürsten?
Gott segne unsern Herrn!
Wir wollen was zu trinken, wenn wir dürsten,
Wir zechen all so gern.
Laßt uns die Hände reichen
Zu trautem, frischem, fröhlichem Verein!
Die Reben, nicht die Eichen,
Die sollen unser Zeichen,
Ja, Zeichen sein.
Schenkt ein! Schenkt ein!

Die Sündflut drohte einstens zu verwaschen
Des Herren liebsten Sohn:
Da barg er flugs den Witz in einer Flaschen,
Der grausen Flut zum Hohn.
Wir haben sie gefangen!
Heraus den Witz, die Weisheit heut hinein!
Der Witz soll heute prangen,
Die Weisheit soll gefangen,
Gefangen sein.
Schenkt ein! Schenkt ein!

Laßt den Philister mit dem Leben sparen –
Er ist ein armer Mann.
Soll ich zu Wasser in den Himmel fahren,
Wenn ich’s im Feuer kann?
Juhe, die Narrenschelle!
Die Jugend ist ein Glas Champagnerwein:
Drum will sie schnelle, schnelle,
Gleich frisch an ihrer Quelle,
Getrunken sein.
Schenkt ein! Schenkt ein!


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