Der hohe Straßenrand, auf dem wir lagen,
War weiß von Staub. Wir sahen in der
Enge Unzählig: Menschenströme und Gedränge,
Und sahn die Weltstadt fern im Abend ragen.
Die vollen Kremser fuhren durch die Menge,
Papierne Fähnchen waren drangeschlagen.
Die Omnibusse, voll Verdeck und Wagen.
Automobile, Rauch und Huppenklänge.
Dem Riesensteinmeer zu. Doch westlich sahn
Wir an der langen Straße Baum an Baum,
Der blätterlosen Kronen Filigran.
Der Sonnenball hing groß am Himmelssaum
Und rote Strahlen schoß des Abends Bahn.
Auf allen Köpfen lag des Lichtes Traum.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Berlin II Beteerte Fässer rollten von den Schwellen Der dunklen Speicher auf die hohen Kähne. Die Schlepper zogen an. Des Rauches Mähne......
- Berlin VIII Schornsteine stehn in großem Zwischenraum Im Wintertag, und tragen seine Last, Des schwarzen Himmels dunkelnden Palast. Wie goldne Stufe brennt......
- Berlin Lied der „Amnestierten“ im Auslande Zum Völkerfest, auf das wir ziehn, Zu dem die Freiheit ladet, Wie wandelst herrlich du,......
- Der Zoologe von Berlin Hört ihr Kinder, wie es jüngst ergangen Einem Zoologen in Berlin! Plötzlich führt ein Schutzmann ihn gefangen Vor den Untersuchungsrichter......
- Umzug nach Berlin 1930 Nach Berlin, nach Berlin, Nach Berlin umzuziehn, Aus der dümmsten Stadt der Welt – Wie das lockt!! – Ich,......
- Sehnsucht nach Berlin (1929) Berlin wird immer mehr Berlin. Humorgemüt ins Große. Das wär mein Wunsch: Es anzuziehn Wie eine schöne Hose. Und......
- Das Pferd Friedrich Wilhelms auf der Brücke zu Berlin Ihr bleibet vor Verwundrung stehn, Und zweifelt doch an meinem Leben? Laßt meinen Reiter mir die Ferse geben: So sollt......
- Gesänge an Berlin 1 O du Berlin, du bunter Stein, du Biest. Du wirfst mich mit Laternen wie mit Kletten. Ach, wenn man......
- Annette an ihren Geliebten Ich sah, wie Doris bei Damöten stand, Er nahm sie zärtlich bei der Hand; Lang sahen sie einander an, Und......
- Der Fluß In den abendgelben Fluß Grub mein Ruder schwarze Trichter; Ohne Wort und ohne Kuß Sahn wir auf die Wellenlichter, Sahn......
- Passauer Distichen Als ins fallende Laub vor zwanzig säuselnden Jahren Herbst dich bettete bunt, rief er die Göttinnen all: Seht von der......
- Ophelia I Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten, Und die beringten Hände auf der Flut Wie Flossen, also treibt sie......
- Hora Mortis Gebannt in die Trauer der endlosen Horizonte, Wo nur ein Baum sich wand unter Schmerz, Sanken wir, Bergleuten gleich, in......
- Die Fahrt nach der Irrenanstalt I Auf lauten Linien fallen fette Bahnen Vorbei an Häusern, die wie Särge sind. An Ecken kauern Karren mit Bananen. Nur......
- Lammwirts Klagelied Da droben auf dem Markte Spazier ich auf und ab, Den ganzen lieben langen Tag, Und schaue die Straße hinab.......
- Weihnacht in Ajaccio Reife Goldorangen fallen sahn wir heute, Myrte blühte, Eidechs glitt entlang der Mauer, die von Sonne glühte. Uns zu Häupten......
- Die Heimat der Toten I Der Wintermorgen dämmert spät herauf. Sein gelber Turban hebt sich auf den Rand Durch dünne Pappeln, die im schnellen......
- Der alte Gondolier 1833 Es sonnt sich auf den Stufen Der seebespülten Schwelle Ein Greis am Rand der Welle, In weißer Locken Zier:......
- Zur Erinnerung an die Neckarbrücke Dort draußen auf der Brücke, Da liegt ein schönes Haus, Da fliegen Liebesblicke, Sie fliegen ein und aus. Dort draußen......
- Die Visite Philister kommen angezogen: Man sucht im Garten mich und Haus; Doch war der Vogel ausgeflogen, Zu dem geliebten Wald hinaus.......
- Die blinden Frauen Die Blinden gehn mit ihren Wärterinnen, Schwarze Kolosse, Moloche aus Ton, Die Sklaven vorwärts ziehn. Und sie beginnen Ein Blindenlied......
- Ein Herz, das zersprungen Den Menschen fernab In Sammt und in Trauer Liegt einsam ein Grab, Ein Grab an der Mauer. Kein Marmorstein deckt......
- Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt‘ an Blüte Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt‘ an Blüte, Nach ew’gen Regeln wiegen sie sich drauf; Wenn hier die eine......
- Mönch und Schäfer Mönch: Was stehst du so in stillem Schmerz? O Schäfer, sag es mir! Wohl schlägt auch hier ein wundes Herz,......
- Nach dem Bion Idyll. 2. Tiren, ein Knabe, der im Hayn Den Amor zwischen Vögeln, einst Von Baum zu Baum, von Zweig zu......
- Ein Stündlein wohl vor Tag Derweil ich schlafend lag, Ein Stündlein wohl vor Tag, Sang vor dem Fenster auf dem Baum Ein Schwälblein mir, ich......
- Unser Wortschatz Die Philologen, die sich stritten, Rechneten Wort für Wort zurück Und sahn: der Schatz des grossen Britten, Umfasste fünfzehntausend Stück!......
- Vorbei Das ist der alte Baum nicht mehr, Der damals hier gestanden, Auf dem ich gesessen im Blütenmeer Über den sonnigen......
- Fieber Öfter kommen Chausseearbeiter Und hacken Steine klein. Und stellen eine Leiter An und klopfen die Steine in meinen Schädel ein.......
- Verkündigung Die Worte des Engels Du bist nicht näher an Gott als wir; Wir sind ihm alle weit. Aber wunderbar sind......