Gedichte Berliner Weihnacht 1918

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1. Weihnacht Ich bin der Tischler Josef, Meine Frau, die heißet Marie. Wir finden kein‘ Arbeit und Herberg‘ Im kalten Winter allhie.......
2. Erwartung der Weihnacht Noch eine Nacht – und aus den Lüften Herniederströmt das goldne Licht Der wundersamen Weihnachtsfreude, Verklärend jedes Ungesicht. Und wieder......
3. Berliner in Italien Die ganze Welt ist voll von Berlinern. Deutschland, Deutschland überall in der Welt. Ich sah sie auf der Promenade in......
4. Berliner Ballade Sie hing wie eine Latte Vom Schranke steif und stumm. Am Morgen sah’s ihr Gatte, Lief nach dem Polizeipräsidium. „Meine......
5. Berliner Mittelstandsbegräbnis In einer Margarinekiste habe ich sie begraben. Ein Leihsarg war nicht mehr zu haben. Die Kosten für einen Begräbnisplatz konnt......
6. Weihnacht in Ajaccio Reife Goldorangen fallen sahn wir heute, Myrte blühte, Eidechs glitt entlang der Mauer, die von Sonne glühte. Uns zu Häupten......
7. Berliner Nationallied (27. August 1832) Chor. Diesen Kuß den Moskowiten, Deren Nasen sind so schmuck! Rom mit seinen Jesuiten Nehme diesen Händedruck!......
8. Lied aus einem Berliner Droschkenfenster Auf dem Asphalt das Blut und das verspritzte Gehirn Verlaufen in zierlichen Fädchen. Ein Fädchen kann sein aus Seide oder......
9. Das Weiblein mit der Kunkel Um stille Stübel schleicht des Monds Barbarisches Gefunkel – Im Gäßchen hoch im Norden wohnt’s, Das Weiblein mit der Kunkel.......
10. Der Schnapphans I Ich bin ein armer Kauz Und hab nicht Haus noch Stall. Der Wald, der ist mein Haus, Die Luft......
11. Kein Preußen und kein Österreich! Kein Preußen und kein Österreich! Ein Deutschland! wie vermessen! Der Jungfer wurd das Herz so weich, Sie freut sich wie......
12. In der Krankheit 1 Nacht umschweigt mein Krankenlager; An der morschen Diele nur Reget sich der kleine Nager, Und es pickt die Pendeluhr,......
13. Kaspar Hauser Nach Verlaine Ich kam, ein armes Waisenkind, Zu den Menschen der grossen Städte. Sie sagten, dass ich tiefe Augen hätte,......
14. Elegie auf eine Rose Die schönste Rose, die der Lenz gebar, Und Zephyr küßte, liegt Mit welken Busen, mit zerstreuten Haar Am Boden, und......
15. Entlang Geschnitten sind Korn und Traube, Der Weiler in Herbst und Ruh. Hammer und Amboß klingt immerzu, Lachen in purpurner Laube.......
16. Zwiegesang zwischen Felix, dem Schäfer, und Galathea, der Schäferin FELIX: In dem wundervollen Morgensonnenschein, Galathea, ach wie bist du hold! Deine......
17. Auff Abscheiden zweyer Vertrauten Sie. Mag auch ein größer Hertzeleidt Gefunden können werden / Als dieses / das mich dieser Zeit Zur ärmsten macht......
18. Herbsttag Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, Und auf den Fluren laß......
19. I. Frühschoppen im Hofbräuhause Hier steht ein Faß – und an das Faß geschweißt, Dem Fasse ähnlich, dick und rund gerollt: Ein k. b.......
20. Die deutsche Muse Kein Augustisch Alter blühte, Keines Mediceers Güte Lächelte der deutschen Kunst, Sie ward nicht gepflegt vom Ruhme, Sie entfaltete die......
21. Der Letzte Ich habe kein Vaterhaus, Und habe auch keines verloren; Meine Mutter hat mich in die Welt hinaus Geboren. Da steh......
22. Der Tiroler Nachtwache 1810 In stiller Bucht, bei finstrer Nacht, Schläft tief die Welt im Grunde, Die Berge rings stehn auf der Wacht,......
23. Verse aus dem Gefängnis Militärgefängnis Nürnberg, April 1919 I Zuerst rannte ich mit dem Kopf gegen die Wand Und rüttelte an den Stäben. Ich......
24. Wieder Wieder willst du zu mir schleichen Durch die dunkle Nacht. Alle Kluggedanken weichen Deinem wilden Unbedacht. Und du bittest, Daß......
25. Am Flusse Verfließet, vielgeliebte Lieder, Zum Meere der Vergessenheit! Kein Knabe sing entzückt euch wieder, Kein Mädchen in der Blütenzeit. Ihr sanget......
26. Der keiser als spileman Ob ich mich selben rüemen sol, Sô bin ich des ein hübescher man, Daz ich sô manege unfuoge dol Sô......
27. Ärgerliches Mädchen Es ist schon spät. Ich muß verdienen. Aber die gehn heute alle vorbei mit blasierten Mienen. Nicht einen Glücksgroschen wolln......
28. Säerspruch Bemeßt den Schritt! Bemeßt den Schwung! Die Erde bleibt noch lange jung! Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht.......
29. Leid und Lust Euch Wolken beneid ich In blauer Luft, Wie schwingt ihr euch freudig Über Berg und Kluft! Mein Liebchen wohl seht......
30. Kein Tierlein ist auf Erden Kein Tierlein ist auf Erden Dir, lieber Gott zu klein, Du ließt sie alle werden, Und alle sind sie dein.......