Gedichte Weisse Mäuse

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1. Der Sack und die Mäuse Ein dicker Sack voll Weizen stand Auf einem Speicher an der Wand. – Da kam das schlaue Volk der Mäuse......
2. Schlaflose Nacht Übermüdet, schlaflos lieg ich in den Decken, Schon malt der junge Tag lichtgraue Flecken Auf Ofen, Stuhl und Lampenknauf. Das......
3. Schwindsüchtige Sie müssen ruh’n und ruh’n und wieder ruh’n, Teils auf den patentierten Liegestühlen Sieht man in Wolle sie und Wut......
4. Salvatorkeller Das ist der Sommer, der die Busen bauscht, Der Mummelgreise in Apollos tauscht. Im Dunkeln zittern Frauensilhouetten, Umschwankt von unsichtbaren......
5. Äonische Stunde Alfred Mombert zu Ehren Du himmlischer Zecher! Noch ein Tropfen Schwermut in meinem Glase, Noch eine Träne wild in meinem......
6. Ein Brunnen Rühre nicht an diesen Bronnen, Der im Dunkel plätschernd stammelt, Alle Sonnen, alle Wonnen Hat er stumm in sich gesammelt.......
7. Historischer Rückblick Nach dem Xenien-Hagel der beiden deutschen Heroen Ward es lebendig im Sumpf, wie man es nie noch geseh’n: Schiller und......
8. Tischlied Mich ergreift, ich weiß nicht wie, Himmlisches Behagen. Will mich’s etwa gar hinauf Zu den Sternen tragen? Doch ich bleibe......
9. Als sie zur Mittagszeit noch schlief Zwar es ist schon Mittagszeit, Sonne steht schon hell am Himmel – In den Straßen: welch Gewimmel, In den Herzen:......
10. Der Fremde Ohne Sorgfalt, was die Nächsten dächten, Die er müde nichtmehr fragen hieß, Ging er wieder fort; verlor, verließ -. Denn......
11. Nachts am Schreibepult Primel und Stern und Syringe, von einsamer Kerze beleuchtet, Hier im Glase, wie fremd blickt ihr, wie feenhaft, her! Sonne......
12. Will das Glück nach seinem Sinn Will das Glück nach seinem Sinn Dir was Gutes schenken, Sage Dank und nimm es hin Ohne viel Bedenken. Jede......
13. Der Kiebitz Es geht wohl immer einer neben dir, Er sieht dir in das aufgeschlagne Blatt, Er läuft am Wagen als das......
14. Stoffwechsel „Wie glüht er im Glase! Wie flammt er so hold! Geschliffnem Topase vergleich ich sein Gold.“ Ich aber meinte den......
15. Süßer Maie Blütenjunge Süßer Maie Blütenjunge Bring ihr blühnde Friedenszweige, Bitte sie mit süßer Zunge, Daß sie dir die Blume zeige Der sie......
16. Der Romanschriftsteller Graugelb ist sein Gesicht. Die Nase Steigt klippenspitz empor. Die Augen liegen fleckig Mißtrauisch von den Wimpern tief beschattet, Geduckt......
17. An Bernhard von Knebel Weimar, den 30. November 1820 Den November, den dreißigsten, Feire stets als heiligen Tag Mit Opfern, wie’s nur dem fleißigsten,......
18. Es sang vor langen Jahren 1. Es sang vor langen Jahren Wohl auch die Nachtigall, Das war wohl süßer Schall Da wir zusammen waren 2.......
19. Die schönste Erscheinung Sahest du nie die Schönheit im Augenblicke des Leidens, Niemals hast du die Schönheit gesehn. Sahst du die Freude nie......
20. Ewige Ostern Als sie warfen Gott in Banden, Als sie ihn ans Kreuz geschlagen, Ist der Herr nach dreien Tagen Auferstanden. Felder......
21. Baumblüte in Werder Tante Klara ist schon um ein Uhr mittags besinnungslos betrunken. Ihr Satinkleid ist geplatzt. Sie sitzt im märkischen Sand und......
22. Der Spinnerin Nachtlied Es sang vor langen Jahren Wohl auch die Nachtigall, Das war wohl süßer Schall, Da wir zusammen waren. Ich sing‘......
23. Kein Preußen und kein Österreich! Kein Preußen und kein Österreich! Ein Deutschland! wie vermessen! Der Jungfer wurd das Herz so weich, Sie freut sich wie......
24. Ein neues Buch, ein neues Jahr Ein neues Buch, ein neues Jahr Was werden die Tage bringen?! Wird’s werden, wie es immer war, Halb scheitern, halb......
25. Petrarchische Bettlerode Wenn mit leisen Hutfilzsöckchen Meine braune Trutschel geht, Und ihr rothes Büffelröckchen Um die dicken Schinken weht, Über Zäune, Steg......
26. An einen politischen Dichter Du singst, wie einst Tyrtäus sang, Von Heldenmut beseelet, Doch hast du schlecht dein Publikum Und deine Zeit gewählet. Beifällig......
27. Epilog zum Kriege Germania, der Sieg ist dein! Die Fahnen wehn, die Glocken klingen, Elsaß ist dein und Lotharingen; Du sprichst: „Jetzt muß......
28. Das Meer Ich schwelle in meiner Flut über die Erde. Es wirft meine wilde Welle Tang an den Strand, Muscheln, violette Quallen......
29. Der Abenteuerer I Wenn er unter jene welche waren Trat: der Plötzliche, der schien, War ein Glanz wie von Gefahren In dem......
30. Stutzertändelei Freund Amor, kannst du machen, Für einen hübschen Kuß, Daß mir Agneschen lachen Aus frommen Augen muß? O allerliebste Sachen,......