Gedichte Mein Wissen

Wenig ist nur des Wahren, das mir zu ergründen
Glückte; doch ist mir es teuer, wie ein Kleinod,
Durch vieljährigen Schweiß errungen,
Oder erkämpfet mit Blut!

Ist mir ein Trunk im Kühlen geschöpft aus der Quelle;
Einer, der alt von der Kelter, im Kristall blinkt;
Frühlingssäuseln am Baum, der anblüht;
Wehen des fallenden Stroms;

Liebliche Ruh, stäubt endlich der Fuß in des Weges
Krümme nicht mehr: wie durchglühte von dem lichten
Himmel sinkend der Strahl! wie fern lag
Lange die türmende Stadt!

Labt, wie ein Buch‘ worin es im Geist der verkannten
Griechen sich regt, von sich selber, die Gestalten
Nicht nachahmend, die auch ursprünglich,
Lächelnd auf Ähnlichung sehn;

Heitert mich auf, wie lebender Tanz, den der Jüngling
Schleunig begann, und sein Mädchen, da die Flöte
Wo im Schatten erscholl, der Spieler
Gern zu den Liebenden kam:

Freundesgespräch, das ist es mir auch, wenn in Freud‘ und
Leide das Herz nun dahinströmt! O geöffnet
Wird es dann, wie vor Gott, dann rinnen
Beiderlei Tränen herab!


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