Am Grabe Höltys
Hölty! dein Freund, der Frühling, ist gekommen! Klagend irrt er im Haine, dich zu finden; Doch umsonst! sein klagender Ruf…
Am Grabe eines Ministers
Du fuhrst im goldnen Glückeswagen Dahin den raschen Trott, Von keuchenden Lüsten fortgetragen, Und dünktest dir ein Gott! Wie flogen…
Die Wurmlinger Kapelle
Luftig, wie ein leichter Kahn, Auf des Hügels grüner Welle Schwebt sie lächelnd himmelan, Dort die friedliche Kapelle. Einst bei…
Ahasver, der ewige Jude
Ein Wäldchen rauscht auf weiter grüner Heide; Hier lebt die Erde still und arm und trübe; Das Wäldchen ist ihr…
An der Bahre der Geliebten
Blaß und auf immer stumm, auf immer! liegst du Hingestreckt, o Geliebte, auf der Bahre! Deine Reize lockten den Tod,…
Die Heidelberger Ruine
Freundlich grünen diese Hügel, Heimlich rauscht es durch den Hain, Spielen Laub und Mondenschein, Weht des Todes leiser Flügel. Wo…
Bitte
Weil auf mir, du dunkles Auge, Übe deine ganze Macht, Ernste, milde, träumerische, Unergründlich süße Nacht! Nimm mit deinem Zauberdunkel…
An einen Tyrannen
Tyrann! des Blutes, welches in Schlachten du Vergossen kalt, das rauchte vom Henkerbeil, Das, deinen Qualen zu entrinnen, Strömte dein…
Welke Rose
In einem Buche blätternd, fand Ich eine Rose welk, zerdrückt, Und weiß auch nicht mehr, wessen Hand Sie einst für…
Frühlings Tod
Warum, o Lüfte, flüstert ihr so bang? Durch alle Haine weht die Trauerkunde, Und störrisch klagt der trüben Welle Gang:…
Wunsch
Urwald, in deinem Brausen Und ernsten Dämmerschein Mit der Geliebten hausen Möcht ich allein – allein! Von deinen schlanksten Bäumen…
Das Kreuz
Ich seh ein Kreuz dort ohne Heiland ragen, Als hätte dieses kalte Herbsteswetter, Das stürmend von den Bäumen weht die…
Der Postillion
Lieblich war die Maiennacht, Silberwölklein flogen, Ob der holden Frühlingspracht Freudig hingezogen. Schlummernd lagen Wies und Hain, Jeder Pfad verlassen;…
Der Kranich
Stoppelfeld, die Wälder leer, Und es irrt der Wind verlassen, Weil kein Laub zu finden mehr, Rauschend seinen Gruß zu…
Der Räuber im Bakony
Der Eichenwald im Winde rauscht, Im Schatten still der Räuber lauscht, Ob nicht ein Wagen auf der Bahn Fern rollt…
Der schwere Abend
Die dunklen Wolken hingen Herab so bang und schwer, Wir beide traurig gingen Im Garten hin und her. So heiß…
Auf meinen ausgebälgten Geier
1 Du stehst so still und ernst, mein ausgebälgter Geier, Ich bringe dir ein Lied mit meiner ernsten Leier. Zwar…
Der Salzburger Kirchhof
O schöner Ort, den Toten auserkoren Zur Ruhestätte für die müden Glieder! Hier singt der Frühling Auferstehungslieder, Vom treuen Sonnenblick…
Herbstentschluß
Trübe Wolken, Herbstesluft, Einsam wandl ich meine Straßen, Welkes Laub, kein Vogel ruft – Ach, wie stille! wie verlassen! Todeskühl…
Vanitas
Eitles Trachten, eitles Ringen Frißt dein bißchen Leben auf, Bis die Abendglocken klingen, Still dann steht der tolle Lauf. Gastlich…