Gedichte Der Stachelreim

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1. Nikander Nikandern glückte jüngst ein trefflich Epigramm, So fein, so scharf, als je von Kästnern eines kam. Nun schwitzt er Tag......
2. Frage und Antwort Fragst du mich, woher die bange Liebe mir zum Herzen kam, Und warum ich ihr nicht lange Schon den bittern......
3. Bleibe, bleibe bei mir Bleibe, bleibe bei mir, Holder Fremdling, süße Liebe, Holde, süße Liebe, Und verlasse die Seele nicht! Ach, wie anders, wie......
4. Wohl fühl ich, wie das Leben rinnt Wohl fühl ich, wie das Leben rinnt Und daß ich endlich scheiden muß, Daß endlich doch das letzte Lied Und......
5. An Hedwig (Eine Holsteinische junge Schauspielerin.) Es war in schöner Frühlingszeit, Als ich dich fand bei Spiel und Scherz, Da drängte all‘......
6. Der Poet Bin ich fern ihr: schau ich nieder Träumend in die Täler hier, Ach, ersinn ich tausend Lieder, Singt mein ganzes......
7. Zwiespalt Nach Catull Hassen und lieben zugleich muß ich. – Wie das? – Wenn ich’s wüßte! Aber ich fühl’s, und das......
8. Die tragische Kunst Wohl soll die Kunst euch stets erfreu’n, Selbst durch das blut’ge Trauerspiel, Nur müßt ihr nicht das Mittel scheu’n, Durch......
9. Igel und Agel Ein Igel saß auf einem Stein Und blies auf einem Stachel sein. Schalmeiala, schalmeialü! Da kam sein Feinslieb Agel und......
10. Jupiter und die Bienen Die Bienen, unwillig darüber, daß sie nur für die undankbaren Menschen arbeiten sollten, brachten dem Jupiter die feinsten Waben zur......
11. Die Zeit ist hin Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt Und leise mehr und mehr von meiner Brust; Ich suche dich mit......
12. Der Todesengel ’s gibt eine Sage, daß wenn plötzlich matt Unheimlich Schaudern einen übergleite, Daß dann ob seiner künft’gen Grabesstatt Der Todesengel......
13. Abendphantasie Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd. Gastfreundlich tönt dem Wanderer im Friedlichen......
14. Föhn Blinde Klage im Wind, mondene Wintertage, Kindheit, leise verhallen die Schritte an schwarzer Hecke, Langes Abendgeläut. Leise kommt die weiße......
15. Aufmunterung Schön ist’s, Großes zu tun und Unsterbliches. Fühl es, o Jüngling! Früh von der Stirn mühvoll rinne der männliche Schweiß!......
16. Der Spaziergang Ihr Wälder schön an der Seite, Am grünen Abhang gemalt, Wo ich umher mich leite, Durch süße Ruhe bezahlt Für......
17. Weib Wie du Wind vergebens Alle Lüfte regst, Hab ich Sinn des Lebens, Weib, wenn du mich trägst. Bin ich dir......
18. Straßen Viel Himmel liegt auf allen singenden Einsamen Straßen im Laternenscheine. Ich schwing im Winde über graue Steine, Die spiegeln meinen......
19. Auf eine Biene in der Villa Medicis Holdes Bienchen, du irrst! Dort winkt dir blühend der Lorbeer, Sprich, was umsurrst du denn mir emsig die Wang‘ und......
20. Es ist ein Flüstern Es ist ein Flüstern in der Nacht, Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht; Ich fühl’s, es will sich......
21. An seine Spröde Siebst du die Pomeranze? Noch hängt sie an dem Baume; Schon ist der März verflossen, Und neue Blüten kommen. Ich......
22. Bettlers Klage Bin einsam, schwach und alt, Mich hüllen Lumpen ein, Wie bläst der Wind so kalt, Geht mir durch Mark und......
23. Veränderung Ernsthaft bin ich geworden, ich fühl’s; nicht bin ich derselbe, Der ich als Jüngling schrieb jenes berühmte Besteck: Nicht mehr......
24. Fortschritt Und wieder rauscht mein tiefes Leben lauter, Als ob es jetzt in breitern Ufern ginge. Immer verwandter werden mir die......
25. Abend Gestürzt sind die goldnen Brücken Und unten und oben so still! Es will mir nichts mehr glücken, Ich weiß nicht......
26. Aus einem Briefe Die Sonne spricht: Was gehn dich meine Blicke an? Das ist der Sonne gutes Recht, Sie strahlt auf den Herrn......
27. Auf eine Sängerin Die Lerche, die den Lenz begrüßt, Die holde Nachtigall, Die seinen Abschied uns versüßt Durch ihrer Stimme Schall: Die Beiden......
28. Nachgefühl Wenn die Reben wieder blühen, Rühret sich der Wein im Fasse; Wenn die Rosen wieder glühen, Weiß ich nicht, wie......
29. Johann Kepler Gestern, als ich vom nächtlichen Lager den Stern mir in Osten Lang betrachtete, den dort mit dem rötlichen Licht, Und......
30. Die zwey Frösche Ein Frosch im Teiche sprach zum Andern: „- Und ob wir bis zum Pole wandern, Nein! so melodisch und voll......