Ein blendendes Spitzchen blickt über den Wald,
Das ruft mich, das zieht mich, das tut mir Gewalt:
„Was schaffst du noch unten im Menschengewühl?
Hier oben ist’s einsam! Hier oben ist’s kühl!
Der See mir zu Füßen hat heut sich enteist,
Er kräuselt sich, flutet, er wandert, er reist,
Die Moosbank des Felsens ist dir schon bereit,
Von ihr ist’s zum ewigen Schnee nicht mehr weit!“
Das Spitzen, es ruft mich, sobald ich erwacht,
Am Mittag, am Abend, im Traum noch der Nacht.
So komm ich denn morgen! Nun laß mich in Ruh!
Erst schließ ich die Bücher, die Schreine noch zu.
Leis wandelt in Lüften ein Herdegeläut:
„Laß offen die Truhen! Komm lieber noch heut.“
(1 votes, average: 5,00 out of 5)Ähnliche Gedichte
- Auff die Italiänische Weise O fronte serena. O Liebliche Wangen / Ihr macht mir Verlangen / Diß rohte / diß weisse Zu schauen mit......
- Nach deß vj. Psalmens Weise In allen meinen Thaten Laß ich den Höchsten rahten / Der alles kan und hat / Er muß zu allen......
- Die weiße Frau Man sagt, es läßt die weiße Frau Sich hier und dorten wieder sehen; Durch mehr als einen Fürstenbau Mit fahlem......
- Der weiße Elefant Der König von Siam, Mahawasant, Beherrscht das halbe Indienland, Zwölf Kön’ge, der große Mogul sogar, Sind seinem Zepter tributar. Alljährlich......
- Südliche Mondnacht Werden zu doppelter Lust nun doppelte Tage geboren? Ehe der eine versank, steigt schon der neue herauf! Herrlich in Salben......
- Die weiße Dohle Eine Dohle sah öfters zu, wie reichlich die Tauben auf einem Bauernhof gefuttert wurden. „Sie bekommen das Futter hingestreut“, dachte......
- Weiße Rosen 1 Du bissest die zarten Lippen wund, Das Blut ist danach geflossen; Du hast es gewollt, ich weiß es wohl,......
- Er bittet Sie zu sich Erfreue mich und dich / O Freude meiner Seelen / Ohn die ich traurig noch bey höchster Wonne bin. Komm......
- Der weiße Hirsch Es gingen drei Jäger wohl auf die Birsch, Sie wollten erjagen den weißen Hirsch. Sie legten sich unter den Tannenbaum,......
- Der Löwe und die Ziege Auf einem sehr steilen Felsen erblickte ein Löwe eine Ziege. „Komm doch“, rief er ihr zu, „auf diese schöne fette......
- Ein nächtliches Echo Blitzend Zieh’n die Sterne auf am Himmelsrand, Spritzend Senkt der Thau sich auf das durst’ge Land. „Liebe!“ Singt der Knabe......
- Der arme Tom Es sprach der Tod zum armen Tom: „Armer Tom, komm, o komm, Komm hinab ins kühle Grab, Komm, Tom, komm......
- 14. Juli 1834 Ich weiß wohl, was dich bannt in mir, Die Lebensglut in meiner Brust, Die süße zauberhafte Zier, Der bangen tiefgeheimen......
- Von sich selber Ich feure gantz und brenne liechter Loh. Die Trähnen hier sind meiner Flammen Ammen / Die mich nicht lässt diß......
- Der Tod fürs Vaterland Du kömmst, o Schlacht! schon wogen die Jünglinge Hinab von ihren Hügeln, hinab ins Tal, Wo keck herauf die Würger......
- Abschied von der Welt Ade! ich muß nun scheiden, Ihr Freunde, gute Nacht! In Freuden und in Leiden Gar schwer ist mir’s gemacht, In......
- Mein Vorsatz O Freunde! Freunde! die ihr so treu mich liebt! Was trübet meine einsame Blicke so? Was zwingt mein armes Herz......
- Plateniden Iliaden, Odysseen Kündigst du uns prahlend an, Und wir sollen in dir sehen Deutscher Zukunft größten Mann. Eine große Tat......
- Hohe Station Hoch an der Windung des Passes bewohn ich ein niedriges Berghaus – Heut ist vorüber die Post, heut bin ich......
- Der Raubschütz Nach einer Sage Der alte Müller Jakob sitzt Allein beim Glase Wein. Schwarzmitternacht, nur manchmal blitzt Ein Wetterstrahl herein. Das......
- Das Grab 1835 Steh hier still, hier wächst der Baum Schon mit Blättern grün und voll, Der des letzten Schlummers Traum Freundlich......
- Lied eines Mädchens auf den Tod ihrer Gespielin Vier trübe Monden sind entflohn, Seit ich getrauert habe; Der falbe Wermuth grünet schon Auf meiner Freundin Grabe. Da horch......
- Bim, Bam, Bum Ein Glockenton fliegt durch die Nacht, Als hätt er Vogelflügel, Er fliegt in römischer Kirchentracht Wohl über Tal und Hügel.......
- Nur ein Traumbild ist doch alles (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Im Exil mein Pfad geht balde Zu dem Walde, Der entblättert ist, und......
- Karl Vollertsen, des Schleswigers, Grab 1857 Einen Biedermann deckt dieser Sand, Der fiel fürs liebe Vaterland. Als aus Osten die Kriegstrompete blies, Da nahm er......
- Des Reisenden Abendlied 1814 Gegangen ist das Sonnenlicht, Still schweiget Feld und Hain, Und hell am Firmamente bricht Hervor der Sterne Schein, Und......
- An den Mohn Du / die du standhafft bist in deinem Unbestande / Steig‘ / Hekate / herab; Ich singe dir ein Lied......
- Chor der Toten Wir Toten, wir Toten sind größere Heere Als ihr auf der Erde, als ihr auf dem Meere! Wir pflügten das......
- Zimmerspruch Das neue Haus ist aufgericht’t, Gedeckt, gemauert ist es nicht, Noch können Regen und Sonnenschein Von oben und überall herein:......
- Komm heraus, o Herr, komm heraus, o Herr Komm heraus, o Herr, komm heraus, o Herr, Und tanz mit meiner Seel. Sie ist so rein und wohlgebaut. Du......