Gedichte Napoleon im Kreml

Er nickt mit seinem großen Haupt
Am Feuer eines fremden Herds:
Im Traum erblickt er einen Geist,
Der seines Purpurs Spange löst.

Der Dämon schreit mit wilder Gier:
„Mich lüstet nachdem roten Kleid!
In ungezählter Menschen Blut
Getaucht, verfärbt der Purpur nicht!“

Die beiden rangen Leib an Leib.
„Gib her!“ „Gib her!“ Der Dämon fleucht
Mit spitzen Flügen durch die Nacht
Und schleift den Purpur hinter sich.

Und wo der Purpur flatternd fliegt,
Sprühn Funken, lodern Flammen auf!
Der Korse fährt aus seinem Traum
Und starrt in Moskaus weiten Brand.


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Gedichte Napoleon im Kreml - Meyer