Gedichte Manier

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1. Der Prophet In einer Halle hat er mich empfangen Die rätselhaft mich ängstet mit Gewalt Von süssen Düften widerlich durchwallt, Da hängen......
2. Spanisches Theater Höchst volksmäßig und eigen und reich, voll gläubiger Andacht, Ist’s, an Entwicklung zwar, griechischer Bühne verwandt; Doch es erscheint sein......
3. Für Franz Paul von Herbert Geh und predige das neue Evangelium allen Kreatu- Ren. Wer da glaubt, der wird selig, wer aber nicht Glaubt, der......
4. Die Zeit Es gibt ein sehr probates Mittel, Die Zeit zu halten am Schlawittel: Man nimmt die Taschenuhr zur Hand Und folgt......
5. Schriftsteller Es ist kein Autor so gering und klein, Der nicht dächt etwas Rechts zu sein; Und wär er noch so......
6. Hülfe in der Not Ein rechter Freund erscheint uns in der Not Zu rechter Zeit und sicher wie der Tod. Doch offen, Bester, sag......
7. Römische Campagna Aus der vollgestellten Stadt, die lieber Schliefe, träumend von den hohen Thermen, Geht der grade Gräberweg ins Fieber; Und die......
8. Das Kreuz Ich seh ein Kreuz dort ohne Heiland ragen, Als hätte dieses kalte Herbsteswetter, Das stürmend von den Bäumen weht die......
9. Säerspruch Bemeßt den Schritt! Bemeßt den Schwung! Die Erde bleibt noch lange jung! Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht.......
10. Die Balinesenfrauen auf Lombok Unerhört, Auf Lombok hat man sich empört, Auf der Insel Lombok die Balinesen Sind mit Mynheer unzufrieden gewesen. Und die......
11. Die Worte des Wahns Drei Worte hört man, bedeutungsschwer, Im Munde der Guten und Besten; Sie schallen vergeblich, ihr Klang ist leer, Sie können......
12. Das Feuerlied 1817 Aus Feuer ist der Geist geschaffen, Drum schenkt mir süßes Feuer ein! Die Lust der Lieder und der Waffen,......
13. Schatten Einem dumpfen Geiste Bin ich untertan, Oft fällt die verwaiste Lust er gierig an. Hellen Auges steh ich In der......
14. Auf die modernen Franzosen und ihre Deutschen Genossen Eure Romane und Dramen sind Nichts, als leere Charaden, Kennt man das Wort, das sie lös’t, wirft man sie auch......
15. De profundis Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt. Es ist ein brauner Baum, der einsam dasteht Es ist......
16. Der Mutter zum 24. Dez. 1824 Oft schwimmt ein Schiff durch stille Wogen Sorglos im heitern Sonnenlicht, Da fällt vom reinen Himmelsbogen Ein Blitz der seinen......
17. Unwetter Erstarrter Mond steht wächsern, Weißer Schatten, Gestorbnes Gesicht, Über mir und der matten Erde. Wirft grünes Licht Wie ein Gewand,......
18. Corrida In memoriam Montez, 1830 Seit er, klein beinah, aus dem Toril Ausbrach, aufgescheuchten Augs und Ohrs, Und den Eigensinn des......
19. Er beklagt die Enderung und Furchtsamkeit Itziger Deutschen Itzt fällt man ins Konfect / in unsre vollen Schalen / Wie man uns längst gedräut. Wo ist......
20. Mondblick An meine Augen spannt der Schein. Das Schläfern glimmt in deine Kammer Gelbt hoch hinauf Und Schwület mich! Matt Bleicht......
21. Donner und Doria! Das ist so heute der Herren Manier: Man setzt sich ans Schreibpult wie an ein Klavier; Vor sich drei Bogen......
22. Hoffnung Schaff, das Tagwerk meiner Hände, Hohes Glück, daß ich’s vollende! Laß, o laß mich nicht ermatten! Nein, es sind nicht......
23. Wechsel Es fällt nichts vor, mir fällt nichts ein, Ich glaub die Welt steht still, Die Zeit tritt auf so leis......
24. Mein Lorbeer Glaubt ihr, es ist mir verhaßt, wenn alle Winde ihn zausen? Nein, mir gebührt nur das Blatt, was sie ihm......
25. Corneille Seht der Tragödie Schöpfer in mir! Der bedürftigen Sprache Gab ich zuerst Reichtum, Leben und Redegewalt. Rückwärts ließ ich die......
26. Der alte Baum und ich An Elisa Camphausen. Antwort auf einen Blumenkranz. 1842 Alt und dürre steht der Baum Ohne Zweig und ohne Blatt. Schau......
27. Quelle der Verjüngung Glaubt mir, es ist kein Märchen, die Quelle der Jugend, sie rinnet Wirklich und immer. Ihr fragt, wo? In der......
28. Der schlimmste Egoist Egoisten sind Alle. Der schlimmste aber ist Jener, Welcher nicht glaubt, es zu sein, weil es am Maaß ihm gebricht....
29. Letzte Hoffnung Hier und da ist an den Bäumen Noch ein buntes Blatt zu sehn, Und ich bleibe vor den Bäumen Oftmals......
30. „Und alles ohne Liebe“ Die Mutter spricht: „Lieb Else mein, Wozu dies Grämen und Härmen? Man lebt sich ineinander ein, Auch ohne viel zu......