Gedichte Der Platz

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1. Römische Campagna Aus der vollgestellten Stadt, die lieber Schliefe, träumend von den hohen Thermen, Geht der grade Gräberweg ins Fieber; Und die......
2. Geweihter Platz Wenn zu den Reihen der Nymphen, versammelt in heiliger Mondnacht, Sich die Grazien heimlich herab vom Olympus gesellen: Hier belauscht......
3. Vorgefühl Ich bin wie eine Fahne von Fernen umgeben. Ich ahne die Winde, die kommen, und muß sie leben, Während die......
4. Vorübergehn Das Haus flackt in den Sternen Mein Schritt verhält und friert. In deinem Schoße schläft mein Hirn. Mich fressen Zweifel!......
5. Der Stylit Völker schlugen über ihm zusammen, Die er küren durfte und verdammen; Und erratend, daß er sich verlor, Klomm er aus......
6. Eine Welke Leicht, wie nach ihrem Tode Trägt sie die Handschuh, das Tuch. Ein Duft aus ihrer Kommode Verdrängte den lieben Geruch,......
7. An Bodmer Der die Schickungen lenkt, heißet den frömmsten Wunsch, Mancher Seligkeit goldnes Bild Oft verwehen, und ruft da Labyrinth hervor, Wo......
8. Östliches Taglied Ist dieses Bette nicht wie eine Küste, Ein Küstenstreifen nur, darauf wir liegen? Nichts ist gewiß als deine hohen Brüste,......
9. Aus einem April Wieder duftet der Wald. Es heben die schwebenden Lerchen Mit sich den Himmel empor, der unseren Schultern schwer war; Zwar......
10. Wenn ich sterbe Legt rote Rosen mir um meine Stirne, Im Festgewande will ich von euch gehn, Und stoßt die Fenster auf, daß......
11. Der Schläfer im Walde Seit Morgen ruht er. Da die Sonne rot Durch Regenwolken seine Wunde traf. Das Laub tropft langsam noch. Der Wald......
12. Abend in Skåne Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus Tret ich aus seiner Dämmerung heraus In Ebene und Abend. In......
13. Römische Sarkophage Was aber hindert uns zu glauben, daß (so wie wir hingestellt sind und verteilt) Nicht eine kleine Zeit nur Drang......
14. Die Gruppe Paris Als pflückte einer rasch zu einem Strauß: Ordnet der Zufall hastig die Gesichter, Lockert sie auf und drückt sie......
15. Mondblick An meine Augen spannt der Schein. Das Schläfern glimmt in deine Kammer Gelbt hoch hinauf Und Schwület mich! Matt Bleicht......
16. Avis in betreff etwaiger Druckfehler Voll von Fehlern ist dies Buch; Freiheit steht auf jeder Seite; Gleichviel – gebt ihm euern Fluch Oder Segen zum......
17. Der Marmor-Karren Paris Auf Pferde, sieben ziehende, verteilt, Verwandelt Niebewegtes sich in Schritte; Denn was hochmütig in des Marmors Mitte An Alter,......
18. Der Fuchs und der Storch Ein Fuchs hatte einen Storch zu Gaste gebeten, und setzte die leckersten Speisen vor, aber nur auf ganz flachen Schüsseln,......
19. Nach Süden Dort nach Süden zieht der Regen, Winde brausen südenwärts, Nach des Donners fernen Schlägen, Dort nach Süden will mein Herz.......
20. Die Erblindende Sie saß so wie die anderen beim Tee. Mir war zuerst, als ob sie ihre Tasse Ein wenig anders als......
21. Der Löwe und die Ziege Auf einem sehr steilen Felsen erblickte ein Löwe eine Ziege. „Komm doch“, rief er ihr zu, „auf diese schöne fette......
22. Ernst der Zeit Wann ward der erste Kranz gewunden? Wann flog der erste Ball ans Ziel? Wann ward der heitre Tanz erfunden? Und......
23. Der Schauende Ich sehe den Bäumen die Stürme an, Die aus laugewordenen Tagen An meine ängstlichen Fenster schlagen, Und höre die Fernen......
24. Der Kanonier (Mit einer Zeichnung) Feindlich begegneten sich auf der Erde die Scharen des Himmels Und der Höllen; es kommt eben zur......
25. Die Fensterschau Der bleiche Heinrich ging vorbei, Schön Hedwig lag am Fenster. Sie sprach halblaut: „Gott steh‘ mir bei, Der unten schaut......
26. Abenddämmerung Am blassen Meeresstrande Saß ich gedankenbekümmert und einsam. Die Sonne neigte sich tiefer, und warf Glührote Streifen auf das Wasser,......
27. Auf die modernen Franzosen und ihre Deutschen Genossen Eure Romane und Dramen sind Nichts, als leere Charaden, Kennt man das Wort, das sie lös’t, wirft man sie auch......
28. Vor-Ostern Neapel Morgen wird in diesen tiefgekerbten Gassen, die sich durch getürmtes Wohnen Unten dunkel nach dem Hafen drängen, Hell das......
29. Traumdeutung Gestern hatt ich geträumt, mein Mädchen am Fenster zu sehen, Doch was sah ich des Tags? Blumen der Lieblichen nur.......
30. In einem verlassenen Zimmer Fenster, bunte Blumenbeeten, Eine Orgel spielt herein. Schatten tanzen an Tapeten, Wunderlich ein toller Reihn. Lichterloh die Büsche wehen Und......