Ich möchte jemanden einsingen,
Bei jemandem sitzen und sein.
Ich möchte dich wiegen und kleinsingen
Und begleiten schlafaus und schlafein.
Ich möchte der Einzige sein im Haus,
Der wüßte: die Nacht war kalt.
Und möchte horchen herein und hinaus
In dich, in die Welt, in den Wald.
Die Uhren rufen sich schlagend an,
Und man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten geht noch ein fremder Mann
Und stört einen fremden Hund.
Dahinter wird Stille. Ich habe groß
Die Augen auf dich gelegt;
Und sie halten dich sanft und lassen dich los,
Wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)Ähnliche Gedichte
- Was Goldringlein sagen soll 1813 Geh hin, geh hin, Goldringelein, Und sage meinem trauten Kinde, Treufest wie Berge soll sie sein Und lieblich wie......
- Du willst es nicht in Worten sagen Du willst es nicht in Worten sagen; Doch legst du’s brennend Mund auf Mund, Und deiner Pulse tiefes Schlagen Tut......
- Was soll ich sagen? Mein Aug‘ ist trüb, Mein Mund ist stumm, Du heißest mich reden, Es sei darum! Dein Aug‘ ist klar, Dein......
- Ich werde nicht enden zu sagen Ich werde nicht enden zu sagen: Meine Gedichte sind schlecht. Ich werde Gedanken tragen Als Knecht. Ich werde sie niemals......
- Ernste Stunde Wer jetzt weint irgendwo in der Welt, Ohne Grund weint in der Welt, Weint über mich. Wer jetzt lacht irgendwo......
- Auf Dorinden Ist nicht Dorinde von Gesicht Ein Engel? – Ohne Zweifel. – Allein ihr plumper Fuß? – Der hindert nicht. Sie......
- Klage um Jonathan Ach sind auch Könige nicht von Bestand Und dürfen hingehn wie gemeine Dinge, Obwohl ihr Druck wie der der Siegelringe......
- Abend Gestürzt sind die goldnen Brücken Und unten und oben so still! Es will mir nichts mehr glücken, Ich weiß nicht......
- Die Nonne und der Ritter Da die Welt zur Ruh gegangen, Wacht mit Sternen mein Verlangen; In der Kühle muß ich lauschen, Wie die Wellen......
- Römische Fontäne Borghese Zwei Becken, eins das andre übersteigend Aus einem alten runden Marmorrand, Und aus dem oberen Wasser leis sich neigend......
- Unglücksfall Es stehen vor dem Hebekran Ein kleines Kind, ein Hund, ein Mann. Die Eisenkette rollt und rinnt, Es staunen Mann......
- Paasche Wieder einer, das ist nun im Reich Gewohnheit schon. Es gilt ihnen gleich. So geht das alle, alle Tage. Hierzulande......
- Kein Gedicht Ich möchte so gern wie ein Vogel Durch die Lüfte fliegen. Ich möchte so gern wie ein Löwe In der......
- Frühlingsnacht Übern Garten durch die Lüfte Hört ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt’s schon an zu blühn. Jauchzen möcht......
- Der Bettler und sein Hund „Drei Taler erlegen für meinen Hund! So schlage das Wetter mich gleich in den Grund! Was denken die Herrn von......
- Die böse Farbe Ich möchte ziehn in die Welt hinaus, Hinaus in die weite Welt, Wenn’s nur so grün, so grün nicht wär‘......
- Phidile Ich war erst sechzehn Sommer alt, Unschuldig und nichts weiter, Und kannte nichts als unsern Wald, Als Blumen, Gras und......
- Das Mühlenleben Seh‘ ich sie am Bache sitzen, Wenn sie Fliegennetze strickt, Oder Sonntags für die Fenster Frische Wiesenblumen pflückt; Seh‘ ich......
- Der Winkel von Hardt Hinunter sinket der Wald, Und Knospen ähnlich, hängen Einwärts die Blätter, denen Blüht unten auf ein Grund, Nicht gar unmündig.......
- Die Fensterschau Der bleiche Heinrich ging vorbei, Schön Hedwig lag am Fenster. Sie sprach halblaut: „Gott steh‘ mir bei, Der unten schaut......
- Karl der zwölfte von Schweden reitet in der Ukraine Könige in Legenden Sind wie Berge im Abend. Blenden Jeden, zu dem sie sich wenden. Die Gurte! um ihre Lenden......
- Die Bettler Du wußtest nicht, was den Haufen Ausmacht. Ein Fremder fand Bettler darin. Sie verkaufen Das Hohle aus ihrer Hand. Sie......
- Der Gaul Es läutet beim Professor Stein. Die Köchin rupfe die Hühner. Die Minna geht: Wer kann das sein? – Ein Gaul......
- Lied der Welt Flieg hin, Zeit, du bist meine Magd, Schmück mich, wenn es nächtet, schmück mich, wenn es tagt, Flicht mir mein......
- Der Freiwerber Frühmorgens durch die Winde kühl Zwei Ritter hergeritten sind, Im Garten klingt ihr Saitenspiel, Wach auf, wach auf, mein schönes......
- Eitel nichts! ’s ist eitel nichts, wohin mein Aug ich hefte! Das Leben ist ein vielbesagtes Wandern, Ein wüstes Jagen ists von......
- Gedancken / über der Zeit Ihr lebet in der Zeit / und kennt doch keine Zeit / So wisst Ihr Menschen nicht von / und......
- Allgemeines Wandern Vom Grund bis zu den Gipfeln, So weit man sehen kann, Jetzt blüht’s in allen Wipfeln, Nun geht das Wandern......
- Bei dem Grabe meines Vaters Friede sei um diesen Grabstein her! Sanfter Friede Gottes! Ach, sie haben Einen guten Mann begraben, Und mir war er......
- Der Metaphysiker „Wie tief liegt unter mir die Welt, Kaum seh ich noch die Menschlein unten wallen! Wie trägt mich meine Kunst,......