Gedichte Fliegerleute

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1. Hochzeitlied Stand ein junges Veilchen auf der Weiden, Lieb und herzig, in sich, und bescheiden; Und ein wackrer Jüngling über Land......
2. Breit wie lang Wer bescheiden ist, muß dulden, Und wer frech ist, der muß leiden; Also wirst du gleich verschulden, Ob du frech......
3. Jene kleinsten ehrlichen Artisten Jener kleinsten ehrlichen Artisten Denk‘ ich, die kein Ruhm belohnt, Die ihr Dasein ärmlich, fleißig fristen Und in denen nur......
4. Zwei Brüdern ins Album 1 Kastor und Pollux heißen ein Paar Ammoniten (der Vater Kann sie dir zeigen im Schrank); füglich vergleich ich sie......
5. Christgeschenk Mein süßes Liebchen! Hier in Schachtelwänden Gar mannigfalt geformte Süßigkeiten. Die Früchte sind es heil’ger Weihnachtszeiten, Gebackne nur, den Kindern......
6. Physiognomische Reisen Die Physiognomisten Sollt es wahr sein, was uns der rohe Wandrer verkündet, Daß die Menschengestalt von allen sichtlichen Dingen Ganz......
7. Herr Dr. B. und der Dichter „Recht hübsche Poesie; nein, ohne Schmeichelei! Aber eins vermiß ich an Ihren Sachen.“ „Nämlich?“ – „Eine Tendenz.“ – „Tendenz! Ei,......
8. An meine Lieder Seid, geliebte kleine Lieder, Zeugen meiner Fröhlichkeit; Ach sie kömmt gewiß nicht wieder, Dieser Tage Frühlingszeit. Bald entflieht der Freund......
9. An einen Autor Mit so bescheiden stolzem Wesen Trägst du dein neustes Buch – welch ein Geschenk! – mir an. Doch, wenn ichs......
10. In der Frühe Auf dem Faubourg Saint-Marceau Lag der Nebel heute morgen, Spätherbstnebel, dicht und schwer, Einer weißen Nacht vergleichbar. Wandelnd durch die......
11. Schiff 1931 Wir haben keinen günstigen Wind. Indem wir die Richtung verlieren, Wissen wir doch, wo wir sind. Aber wir frieren.......
12. Jene brasilianischen Schmetterlinge Wie schön ihr angezogen seid! Simpelfarbig ist unsere Menschenhaut Und hat noch Hitzpickel am Gesicht. Aber ich denke das ohne......
13. Seemannsgedanken übers Ersaufen Ich sterbe. Du stirbst. Er stirbt. Viel schlimmer ist, wenn ein volles Faß verdirbt. Aber auch wir wollen erst ausgetrunken......
14. An meine Freundinnen Mädchen! die ihr mein Herz, die ihr mein Schicksal kennt, Und das Auge, das oft Tränen im Tale weint In......
15. Überfahrt Die Brücke brach. Da lag ich sekundenlang Mehrmals gebrochen quer über’m Schienenstrang. Wuchs ein Balg mit Lichtern aus Donner und......
16. An meine Herberge in Stuttgart (1928) Ihr habt mich reich und leise Verwöhnt. Das mir geschenkte Glück – In irgendwelcher Weise Kehrt es gewiß zu......
17. Der getreue Eckart „O wären wir weiter, o wär ich zu Haus! Sie kommen, da kommt schon der nächtliche Graus; Sie sind’s, die......
18. Wie man’s macht So wird es kommen, eh‘ ihr denkt: – Das Volk hat nichts zu beißen mehr! Durch seine Lumpen pfeift der......
19. Denk es, o Seele! Ein Tännlein grünet wo, Wer weiß, im Walde, Ein Rosenstrauch, wer sagt, In welchem Garten? Sie sind erlesen schon, Denk......
20. Die Wahl Europa herrschet. Immer geschmeichelter Gebietest du der Herrscherin, Sinnlichkeit! Die Blumenkette, die du anlegst, Klirret nicht, aber umringelt fester, Als......
21. In der Sonnengasse In der Sonnengasse zu St. Goar, Da kämmt sich die Resi ihr schwarzes Haar, Sie lacht in den Spiegel verstohlenen......
22. Die Überholten Und Menschen triffst du, und dich stört ihr Reden, Weil es nichts Neues dir enthüllt. Du kennst all ihre Zellen,......
23. Die Lumpensammlerin Hält sie den Kopf gesenkt wie ein Ziegenbock, Ihre Gemüsenase, Ihr spitzer Höcker, ihr gestückelter Rock Haben die gleiche farblose......
24. Vorm Brunnen in Wimpfen Du bist kein du, Wasser. – Hättest nicht Ruh, Mich auszuhören. Ihr fließet immerzu Und immer weiter und möglichst weit.......
25. Unter zwei Uebeln lieber das kleinste Ich schelte nicht das Titelkaufen. Es würde für denselben Preis Das Amt der Dummkopf leicht erlaufen Der jetzt sich zu......
26. Der Mann, der meine Schuhe putzt Der Mann, der meine Schuhe putzt Am Bahnhofsplatz, Hat abends, wenn er die Trambahn benutzt, Neben sich einen Schatz. Wie......
27. 7. August 1929 Ein Zeppelin fliegt übers Meer. Aber es gibt schon heute Ganz gut gescheite Leute, Die interessiert das gar nicht sehr.......
28. Der Stifter Das war der Auftrag an die Malergilde. Vielleicht daß ihm der Heiland nie erschien; Vielleicht trat auch kein heiliger Bischof......
29. Das Volk an die Fürsten Einmal schon verhalf ich euch zum Siege, Denkt, o denkt an die Befreiungskriege! Und auch heut noch muss ich, wie......
30. Prolog zu Sprickmanns Eulalia auf einem Privattheater. Darf, Edle, die ihr hier versammelt seid, Darf auch des Schauspiels Muse den Kristall, Worin sie alles,......