Gedichte Museumsschweigen

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1. Die Fliege im Flugzeug Ich war der einzige Passagier Und hatte – nur zum Spaße – Eine lebende Fliege bei mir In einem Einmachglase.......
2. Huhn und Eier Eine arme Frau hatte nur ein Huhn, aber das war ihre Freude, denn es legte täglich ein Ei. Da sprach......
3. Im deutschen November Dies ist der Herbst: der – bricht dir noch das Herz! Fliege fort! fliege fort! – Die Sonne schleicht zum......
4. Fliege und Wanze Die Fliege hat zur Wanze gesprochen: „Leih‘ mir doch eine Maß Blut, Ich habe den Bürgermeister gestochen. – – Aber......
5. Schlechter Tag Müde streichen meine Finger Über Runzeln, über Narben, Über graue Haare. Prost, ihr Freunde, die in diesem Jahre Mir entstarben!-......
6. Freiübungen (Grundstellung) Wenn eine Frau in uns Begierden weckt Und diese Frau hat schon ihr Herz vergeben, Dann (Arme vorwärts streckt!)......
7. Doppelter Nutzen einer Frau Zweimal taugt eine Frau – für die mich Gott bewahre! – Einmal im Hochzeitbett, und einmal auf der Bahre....
8. Meines Vetters Brautfahrt Freut er sich denn auch ein wenig, die künftige Braut zu begrüßen? Aber wo bleibt er so lang? Sagt ihm,......
9. Der Zahnfleischkranke Was geht mich der Frühling, was geht mich dein dummes Gesicht, Dein Leben an. Aber nur weine nicht. Geh, Mädchen!......
10. Aus der Vogelkunde Ich spreche von Flugmaschinen. Sie summen lauter als Bienen Und sind eine Kreuzung von Taube, Ente, Maikäfer und Schiffsschraube. Sie......
11. Die drei gemalten Ritter „Frau Berte, hört: Ihr dürftet nun Mir einmal einen Gefallen tun!“ – „Was denkt Ihr, Graf? Wohin denket Ihr? Vor......
12. Der Winzer Es hat die Nacht geregnet, Es zog noch grau ins Tal, Und ruhten still gesegnet Die Felder überall; Von Lüften......
13. An Schelling Wie sah man uns an deinem Munde hangen, Und lauschen Jeglichen auf seinem Sitze, Da deines Geistes ungeheure Blitze Wie......
14. Angstgebet in Wohnungsnot 1923 Ach, lieber Gott, gib, daß sie nicht Uns aus der Wohnung jagen. Was soll ich ihr denn noch sagen......
15. Jochen Himmelreich Mein Name ist Jochen Himmelreich, Ich hörte den Zapfenstreich In Tsingtau und Windhuk, in Warschau und Lille. Kaum sah ich......
16. Frühlingsanfang auf der Bank vorm Anhalter Bahnhof Vierter Klasse wär‘ es noch mehr billig. Aber da käme ich später an. Und dann ist die Stellung vielleicht schon......
17. Das Alter Das Alter ist ein höflich‘ Mann: Einmal übers andre klopft er an; Aber nun sagt niemand: Herein! Und vor der......
18. Flugzeug am Winterhimmel Ich fliege im Flockengewimmel. Ach, guter Himmel, laß das doch sein! Ich Flugriese bin nur klein Vögelein Gegen dich, schüttender......
19. Schläge Es schlägt im Busch eine Nachtigall. Es schlägt ein Knecht auf dem Sommerball Einem andern den Schädel entzwei. Es schlägt......
20. Aus dem Tagebuch eines Bettlers Ich klingelte. Ich bettelte um Brot. Um alte Sachen. Ich beschrieb anschaulich die Not. Ich kann so eine jämmerliche Miene......
21. Abendwolken Wolken seh ich abendwärts Ganz in reinste Glut getaucht, Wolken ganz in Licht zerhaucht, Die so schwül gedunkelt hatten. Ja!......
22. Insel Hiddensee Kühe weiden bis zum Rande Großer Tümpel, wo im Röhricht Kiebitz ostert. – Nackt im Sande Purzeln Menschen selig töricht.......
23. Ein ängstlich Einsteigenden Flieg zu, Insasse! Und lasse Lasse dich Nur äußerlich Von andern lenken. Du mußt denken: Deine Linie geht Nach deinem......
24. Erstes Liebeslied eines Mädchens Was im Netze? Schau einmal! Aber ich bin bange; Greif ich einen süßen Aal? Greif ich eine Schlange? Lieb ist......
25. Daddeldus Lied an die feste Braut Lat man goot sin, lütte seute Marie. Mi no ssavi! Ich habe deine Photographie In der Meditteriniensi Weit draußen auf......
26. Mutter Frühbeißens Tratsch Wenn der über die Straßen ging: Sechs Schritte vor ihm wurden die Vögel stumm, Fielen die Pferde, kippte die Trambahn......
27. Beispiel Wenn ich mal ungeduldig werde, Denk ich an die Geduld der Erde, Die, wie man sagt, sich täglich dreht Und......
28. Schwalbe und Fliege An dem heitersten Morgen entstürzte die fröhlichste Schwalbe Plötzlich dem Himmel und sank todt zu den Füßen mir hin. Mittags,......
29. Vergleichung Frau Ramlerin befiehlt, ich soll sie wem vergleichen, Ich sinne nach und weiß nicht, wem und wie. Nichts unterm Mond......
30. Und war es auch ein großer Schmerz Und war es auch ein großer Schmerz, Und wär’s vielleicht gar eine Sünde, Wenn es noch einmal vor dir stünde,......