Erwartung und Erfüllung
In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling, Still, auf gerettetem Boot treibt in den Hafen der Greis.
Laura am Klavier
Wenn dein Finger durch die Saiten meistert – Laura, itzt zur Statue entgeistert, Itzt entkörpert steh ich da. Du gebietest…
Das Eleusische Fest
Windet zum Kranze die goldenen Ähren, Flechtet auch blaue Cyanen hinein! Freude soll jedes Auge verklären, Denn die Königin ziehet…
Die deutsche Muse
Kein Augustisch Alter blühte, Keines Mediceers Güte Lächelte der deutschen Kunst, Sie ward nicht gepflegt vom Ruhme, Sie entfaltete die…
Ein Gebäude steht da von uralten Zeiten
Ein Gebäude steht da von uralten Zeiten, Es ist kein Tempel, es ist kein Haus, Ein Reiter kann hundert Tage…
Morgenphantasie
Frisch atmet des Morgens lebendiger Hauch, Purpurisch zuckt durch düstre Tannenritzen Das junge Licht und äugelt aus dem Strauch, In…
Der epische Hexameter
Schwindelnd trägt er dich fort auf rastlos strömenden Wogen, Hinter dir siehst du, du siehst vor dir nur Himmel und…
Die drei Alter der Natur
Leben gab ihr die Fabel, die Schule hat sie entseelet, Schaffendes Leben aufs neu gibt die Vernunft ihr zurück.
Abschied vom Leser
Die Muse schweigt, mit jungfräulichen Wangen, Erröten im verschämten Angesicht, Tritt sie vor dich, ihr Urteil zu empfangen, Sie achtet…
Das Mädchen aus der Fremde
In einem Tal bei armen Hirten Erschien mit jedem jungen Jahr, Sobald die ersten Lerchen schwirrten, Ein Mädchen, schön und…
Weibliches Urteil
Männer richten nach Gründen, des Weibes Urteil ist seine Liebe; wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.
Trauerode
auf den Tod des Hauptmanns Wiltmaister Grimmig wirgt der Tod durch unsre Glieder, – Dumpfig heult die Leichendrummel wieder, Schon…
Die Künstler
Wie schön, o Mensch, mit deinem Palmenzweige Stehst du an des Jahrhunderts Neige, In edler stolzer Männlichkeit, Mit aufgeschloßnem Sinn,…
Die Götter Griechenlandes
Da ihr noch die schöne Welt regiertet, An der Freude leichtem Gängelband Glücklichere Menschalter führtet, Schöne Wesen aus dem Fabelland!…
Würde des Menschen
Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen, Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die…
Berglied
Am Abgrund leitet der schwindligte Steg, Er führt zwischen Leben und Sterben, Es sperren die Riesen den einsamen Weg Und…
Das Regiment
Das Gesetz sei der Mann in des Staats geordnetem Haushalt, Aber mit weiblicher Huld herrsche die Sitte darin.
Der Genius mit der umgekehrten Fackel
Lieblich sieht er zwar aus mit seiner erloschenen Fackel, Aber, ihr Herren, der Tod ist so ästhetisch doch nicht.
Der Metaphysiker
„Wie tief liegt unter mir die Welt, Kaum seh ich noch die Menschlein unten wallen! Wie trägt mich meine Kunst,…
An Amalie von Imhoff
Unter der Tanzenden Reihn eine Trauernde wandelt Kassandra, Mit dem Lorbeer Apolls kränzt sie die göttliche Stirn. Auch die Trauer…