Ein Becher voll von süßer Huld
Und eine glühnde Ungeduld
Und eine arme trunkne Schuld
Sie lehren mich zu flehen!
Du Becher voll von süßer Huld
Vergib der glühnden Ungeduld
Vergib die arme trunkne Schuld,
Die ins Gericht will gehen.
Den Becher voll von süßer Huld
Darf heut die glühnde Ungeduld
Zur Buße armer trunkner Schuld
Nicht sehn, und möcht vergehen!
Das freut den Becher süßer Huld
Das schmerzt die glühnde Ungeduld
Das straft die arme trunkne Schuld
Mit bittern, bittern Wehen.
O Becher voll von süßer Huld,
Woll‘ nicht die glühnde Ungeduld,
Ob ihrer armen trunknen Schuld,
Die heute büßt, verschmähen.
Fließ über Becher süßer Huld,
Werd Asche glühnde Ungeduld,
Die mag die arme trunkne Schuld
Gemischt mit Tränen säen.
Auf daß du Becher süßer Huld
Um dich in Schmerzen der Geduld,
Still auf dem Grab der armen Schuld
Die Lilie kann erstehen.
Die Lilie, die voll süßer Huld,
Du sahst im Garten der Geduld
Mit Stern und Engel ohne Schuld
Du leuchten hast gesehen.