Um die Harfe sind Kränze geschlungen,
Schwebte Lieb‘ in der Saiten Klang:
Oft wohl hab‘ ich mir einsam gesungen,
Und wenn einsam und still ich sang,
Rauschten die Saiten im tönenden Spiel,
Bis aus dem Kranze, vom Klange durchschüttert,
Und von der Klage der Liebe durchzittert,
Sinkend die Blume herniederfiel.
Weinend sah ich zur Erde dann nieder,
Liegt die Blüte so still und tot;
Seh‘ die Kränz‘ an der Harfe nun wieder, –
Auch verschwunden des Lebens Rot,
Winken mir traurig wie schattiges Grab,
Wehen so kalt in den tönenden Saiten,
Wehen so bang und so traurig: Es gleiten
Brennende Tränen die Wang‘ herab.
Nie ertönt meine Stimme nun wieder,
Wenn nicht freundlich die Blüte winkt;
Ewig sterben und schweigen die Lieder,
Wenn die Blume nur nicht mehr sinkt.
Schon sind die meisten der holden entflohn;
Ach! wenn die Kränze die Harfe verlassen,
Dann will ich sterben; die Wangen erblassen,
Stumm ist die Lippe, verhallt der Ton.
Aber Wonn‘, es entsprosset zum Leben
Meiner Asche, so hell und schön,
Eine Blume. – Mit freudigem Beben
Seh‘ ich Tilie so freundlich stehn.
Und vor dem Bilde verschwindet mein Leid.
Herrlicher wird aus der Gruft sie ergehen –
Schöner und lieblicher seh‘ ich sie stehen,
Wie meinen Feinden sie mild verzeiht.