Sonnett.
Wonnelohn getreuer Huldigungen,
Dem ich mehr als hundert Monden lang,
Tag und Nacht, wie gegen Sturm und Drang
Der Pilot dem Hafen, nachgerungen!
Becher, allgenug für Götterzungen,
Goldnes Kleinod, bis zum Überschwang
Stündlich neu erfüllt mit Labetrank,
O wie bald hat dich das Grab verschlungen!
Nektarkelch, du warest süß genug,
Einen Strom des Lebens zu versüßen,
Sollt‘ er auch durch Weltenalter fließen.
Wehe mir! Seitdem du schwandest, trug
Bitterkeit mit jeder Tag im Munde.
Honig trägt nur meine Todesstunde.
(2 votes, average: 4,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Erster Verlust Ach, wer bringt die schönen Tage, Jene Tage der ersten Liebe, Ach, wer bringt nur eine Stunde Jener holden Zeit......
- Trauerstille Sonnett. O wie öde, sonder Freudenschall, Schweigen nun Palläste mir, wie Hütten, Flur und Hain, so munter einst durchschritten, Und......
- Fülle Genug ist nicht genug! Gepriesen werde Der Herbst! Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte! Tief beugt sich mancher allzu reich......
- Die Eine Sonnett. Nicht selten hüpft, dem Finken gleich im Haine, Der Flattersinn mir keck vors Angesicht: „Warum, warum bist du denn......
- Die Unvergleichliche Sonnett. Welch Ideal aus Engelsphantasie Hat der Natur als Muster vorgeschwebet, Als sie die Hüll‘ um einen Geist gewebet, Den......
- Das Mondlicht Dein gedenkend irr ich einsam Diesen Strom entlang; Könnten lauschen wir gemeinsam Seinem Wellenklang! Könnten wir zusammen schauen In den......
- Überall Molly und Liebe Sonnett. In die Nacht der Tannen oder Eichen, Die das Kind der Freude schauernd flieht, Such‘ ich oft, von Kummer......
- Liebe ohne Heimat Sonnett. Meine Liebe, lange wie die Taube Von dem Falken hin und her gescheucht, Wähnte froh, sie hab‘ ihr Nest......
- Der versetzte Himmel Sonnett. Licht und Lust des Himmels zu erschauen, Wo hinan des Frommen Wünsche schweben, Muß dein Blick sich über dich......
- Auf die Morgenröte Sonnett. Wann die goldne Frühe, neugeboren, Am Olymp mein matter Blick erschaut, Dann erblass‘ ich, wein‘ und seufze laut: Dort......
- An August Wilhelm Schlegel Sonnett. Kraft der Laute, die ich rühmlich schlug Kraft der Zweige, die mein Haupt umwinden, Darf ich dir ein hohes......
- Für Sie mein Eins und Alles Sonnett. Nicht zum Fürsten hat mich das Geschick, Nicht zum Grafen, noch zum Herrn geboren, Und fürwahr nicht hellerswert verloren......
- Naturrecht Sonnett. Von Blum‘ und Frucht, so die Natur erschafft, Darf ich zur Lust, wie zum Bedürfnis, pflücken. Ich darf getrost......
- Täuschung Sonnett. Um von Ihr das Herz nur zu entwöhnen, Der es sich zu stetem Grame weiht, Forschet durch die ganze......
- Dem Unendlichen Wie erhebt sich das Herz, wenn es dich, Unendlicher, denkt! wie sinkt es, Wenns auf sich herunterschaut! Elend schauts wehklagend......
- Hellas und die Welt Ohne die Freiheit, was wärest du, Hellas? Ohne dich, Hellas, was wäre die Welt? Kommt, ihr Völker aller Zonen, Seht......
- Lieder 1 Frisch eilt der helle Strom hinunter. Drauf ziehn viel bunte Schifflein munter, Und Strom und Schiff und bunte Scheine,......
- Hippogryph Das ist das Flügelpferd mit Silberschellen, Das heitere Gesellen Emporhebt über Heidekraut und Klüfte, Daß durch den Strom der Lüfte,......
- Ruf zu Gott Du, der Licht war vor meinem Tage, Du, der Klang war vor meiner Klage In der Gestirne Jubelgesang; Du, dem......
- Vertrauen auf Gottes Vorsehung Auf Gott, und nicht auf meinen Rat Will ich mein Glücke bauen, Und dem, der mich erschaffen hat, Mit ganzer......
- Furcht der Geliebten Cidli, du weinest, und ich schlummre sicher, Wo im Sande der Weg verzogen fortschleicht; Auch wenn stille Nacht ihn umschattend......
- Von Perlen baut sich eine Brücke Von Perlen baut sich eine Brücke Hoch über einen grauen See, Sie baut sich auf im Augenblicke, Und schwindelnd steigt......
- Jetzt rede du! Du warest mir ein täglich Wanderziel, Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen, Ich hatte dir geträumten Glücks soviel Anzuvertraun, so wahren......
- Kritik Hör mir nicht auf solch Geschwätze, Liebes Herz, daß wir Poeten Schon genug der Liebeslieder, Ja zuviel gedichtet hätten. Ach,......
- Ist des Lebens Band mit Schmerz gelöset Ist des Lebens Band mit Schmerz gelöset, Liegt der Körper ohne Blick, ohn Leben, Fremde Liebe weint, und er geneset.......
- Entschluß Gebannt im stillen Kreise sanfter Hügel, Schlingt sich ein Strom von ewig gleichen Tagen, Da mag die Brust nicht nach......
- Advokatenprahlerei Was fragt, Triumph im Angesicht: Wer hat an Händeln mehr gewonnen, Als ich, vor Stadt – und Landgericht? Ganz recht!......
- Frage Wie? Sollt‘ es denn nicht besser lassen, Ein schönes Bild im Musenhain, Als Pfahl nur, oder Pflasterstein, Kaum gut genug......
- Das Lied vom blonden Korken Ein blonder Korke spiegelt sich In einem Lacktablett – Allein er säh sich dennoch nicht, Selbst wenn er Augen hätt:......
- Auf eine Tänzerin Wenn du den leichten Reigen führest, Wenn du den Boden kaum berührest, Hinschwebend in der Jugend Glanz: In jedem Aug......