Du liebe, treue Laute,
Wie manche Sommernacht,
Bis daß der Morgen graute,
Hab ich mit dir durchwacht!
Die Täler wieder nachten,
Kaum spielt noch Abendrot,
Doch die sonst mit uns wachten,
Die liegen lange tot.
Was wollen wir nun singen
Hier in der Einsamkeit,
Wenn alle von uns gingen,
Die unser Lied erfreut?
Wir wollen dennoch singen!
So still ist’s auf der Welt;
Wer weiß, die Lieder dringen
Vielleicht zum Sternenzelt.
Wer weiß, die da gestorben,
Sie hören droben mich,
Und öffnen leis die Pforten
Und nehmen uns zu sich.
VI. Geistliche Gedichte
Andre haben andre Schwingen,
Aber wir, mein fröhlich Herz,
Wollen grad hinauf uns singen,
Aus dem Frühling himmelwärts!
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Nachruf an meinen Bruder Ach, daß auch wir schliefen! Die blühenden Tiefen, Die Ströme, die Auen So heimlich aufschauen, Als ob sie all riefen:......
- Nachruf an Henriette von Hohenhausen An deinem Sarge standen wir, Du fromme milde Leidenspalme, Wir legten in die Hände dir Des Lenzes linde Blütenhalme; An......
- Nachruf Noch ist kein Fürst so hochgefürstet, So auserwählt kein ird’scher Mann, Daß, wenn die Welt nach Freiheit dürstet, Er sie......
- Die Esel und die Nachtigallen Es gibt der Esel, welche wollen, Daß Nachtigallen hin und her Des Müllers Säcke tragen sollen. Ob recht, fällt mir......
- Die Aspiranten und der Dichter Die Aspiranten Du Göttlicher, wie geht es zu, Daß deine Lieder so behagen? Wir quälen uns zu ganzen Tagen, Zu......
- Mädchens Nachruf Schwalben ziehen, Blätter fallen, Und gesammelt liegt die Frucht: Ach, mit meinen Freuden allen Nahm auch Er die rasche Flucht!......
- Nachruf auf Cuno Cuno steigt in die Arena. Mensch, wie er, so kann es keena. Cuno wird das Tau schon ziehn. Er drehts......
- Die Glocke im Meer Ein Fischer hatte zwei kluge Jungen, Hat ihnen oft ein Lied vorgesungen: Es treibt eine Wunderglocke im Meer, Es freut......
- Ich bin der Welt abhanden gekommen Ich bin der Welt abhanden gekommen, Mit der ich sonst viele Zeit verdorben, Sie hat so lange nichts von mir......
- Die drei Lieder In der hohen Hall saß König Sifrid: „Ihr Harfner! wer weiß mir das schönste Lied?“ Und ein Jüngling trat aus......
- Abschied vom Leser Die Muse schweigt, mit jungfräulichen Wangen, Erröten im verschämten Angesicht, Tritt sie vor dich, ihr Urteil zu empfangen, Sie achtet......
- An Lina Liebchen, kommen diese Lieder Jemals wieder dir zur Hand, Sitze beim Klaviere nieder, Wo der Freund sonst bei dir stand.......
- Schlechter Trost 1840 Du wirst ein schöner Leben schauen, Und ewig, ewig bleibt es dein; Man wird dir goldne Schlösser bauen, Nur......
- Vor der Stadt Zwei Musikanten ziehn daher Vom Wald aus weiter Ferne, Der eine ist verliebt gar sehr, Der andre wär es gerne.......
- Auf dem Rhein Kühle auf dem schönen Rheine, Fuhren wir vereinte Brüder, Tranken von dem goldnen Weine, Singend gute deutsche Lieder. Was uns......
- Muß sie gleich sich itzund stellen Muß sie gleich sich itzund stellen / Als wer‘ ich ihr unbekant; Meynt drüm nicht / ihr Mittgesellen / Daß......
- Frühlingsnetz Im hohen Gras der Knabe schlief, Da hört‘ er’s unten singen, Es war, als ob die Liebste rief, Das Herz......
- Wünschelrute Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst......
- An die große Stadt Moskaw / als er schiede Prinzessin deines Reichs / die Hollstein Mume nennt; Du wahre Freundinn du / durch welcher Gunst wir wagen / Was......
- Lerchengesang 1836 Hast du noch einen Ton, du altes Herz, So spann‘ ihn auf und laß es klingen, Laß deine Liebe,......
- Liebeskampf Das Wollen steht Du fliehst und fliehst Nicht halten Suchen nicht Ich Will Dich Nicht! Das Wollen steht Und reißt......
- O kühler Wald O kühler Wald, Wo rauschest du, In dem mein Liebchen geht? O Widerhall, Wo lauschest du, Der gern mein Lied......
- Man soll in keiner Stadt Man soll in keiner Stadt länger bleiben als ein halbes Jahr. Wenn man weiß, wie sie wurde und war, Wenn......
- Der Gang aufs Land An Landauer Komm! ins Offene, Freund! zwar glänzt ein Weniges heute Nur herunter und eng schließet der Himmel uns ein.......
- Schneeglöckchen ’s war doch wie ein leises Singen In dem Garten heute nacht, Wie wenn laue Lüfte gingen: „Süße Glöcklein, nun......
- Die Zufriedenheit Wenn aus dem Leben kann ein Mensch sich finden, Und das begreifen, wie das Leben sich empfindet, So ist es......
- Die Erde war gestorben Die Erde war gestorben Ich lebte ganz allein, Die Sonne war verdorben, Zwei Augen gaben Schein, Da bot sie mir......
- Beginn des Endes Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz, Nur ein Gefühl, empfunden eben; Und dennoch spricht es stets darein, Und......
- Des Lilienmädchens Wiegenlied 1817 Schlafe, Kindlein hold und weiß, Das noch nichts von Sorgen weiß, Schlaf in stiller, süßer Ruh, Thu die kleinen......
- Das Lied des Aussätzigen (9.) Sieh ich bin einer, den alles verlassen hat. Keiner weiß in der Stadt von mir, Aussatz hat mich befallen.......