Aus ist dein Urlaub und die Laut zerschlagen,
Nachts aus der stillen Stadt nun mußt du gehen,
Die Wetterfahnen nur im Wind sich drehen,
Dein Tritt verhallt, mag niemand nach dir fragen.
Doch draußen waldwärts, wo du herstammst, ragen
Die Zinnen noch der goldnen Burg, es gehen
Die Wachen schildernd auf dem Wall, das Wehen
Der Nacht bringt ihren Ruf ins Land getragen.
Der Engel dort mit seinem Flammendegen
Steht blankgerüstet noch, das Tor zu hüten,
Und wird dich mit den ernsten Blicken messen,
Die manches Herze schon zu Asche glühten.
Hast du Parol und Feldgeschrei vergessen:
Weh! wo nun willst dein müdes Haupt hinlegen?
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Warnung im Traume In üppig lauter Residenz Verschwelgt mit reicher Habe Ein Jüngling seinen Lebenslenz; Die Eltern ruhn im Grabe. Die Mutter lag......
- Warnung vor der Wollust Der Wollust Reiz zu widerstreben, Dies, Jugend, liebst du Glück und Leben, Laß täglich deine Weisheit sein. Entflieh der schmeichelnden......
- Warnung Scheint dir der Pfad, auf dem du gehst, so sicher, Und willst du noch einmal, o Jugendlicher, Uneingedenk verschuldeter Gefahren,......
- Zur Warnung Einmal nach einer lustigen Nacht War ich am Morgen seltsam aufgewacht: Durst, Wasserscheu, ungleich Geblüt; Dabei gerührt und weichlich im......
- Lieder 1 Frisch eilt der helle Strom hinunter. Drauf ziehn viel bunte Schifflein munter, Und Strom und Schiff und bunte Scheine,......
- Zur Hochzeit Was das für ein Gezwitscher ist! Durchs Blau die Schwalben zucken Und schrein: „Sie haben sich geküßt!“ Vom Baum Rotkehlchen......
- Das Nasobêm Auf seinen Nasen schreitet Einher das Nasobêm, Von seinem Kind begleitet. Es steht noch nicht im Brehm. Es steht noch......
- Meeresstille Ich seh von des Schiffes Rande Tief in die Flut hinein: Gebirge und grüne Lande Und Trümmer im falben Schein......
- Der Leiermann Drüben hinter’m Dorfe Steht ein Leiermann, Und mit starren Fingern Dreht er was er kann. Barfuß auf dem Eise Schwankt......
- Die weinende Braut Du warst so herrlich anzuschauen, So kühn und wild und doch so lieb, Dir mußt ich Leib und Seel vertrauen,......
- Der traurige Jäger Zur ew’gen Ruh sie sangen Die schöne Müllerin, Die Sterbeglocken klangen Noch übern Waldgrund hin. Da steht ein Fels so......
- Gottes Segen Das Kind ruht aus vom Spielen, Am Fenster rauscht die Nacht, Die Engel Gotts im Kühlen Getreulich halten Wacht. Am......
- Käuzchenspiel Kinder, kommt, verzählt euch nicht, Jeder hat zehn Zehen; Wer die letzte Silbe kriegt, Der muß suchen gehen. Suche, suche,......
- Das zerbrochene Ringlein In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Mein Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu......
- Der Nachtvogel Liegt der Tag rings auf der Lauer, Blickt so schlau auf Lust und Trauer: Kann ich kaum mich selbst verstehen.......
- Nachklänge 1 Lust’ge Vögel in dem Wald, Singt, solang es grün, Ach wer weiß, wie bald, wie bald Alles muß verblühn!......
- Die Studenten Die Jäger ziehn in grünen Wald Und Reiter blitzend übers Feld, Studenten durch die ganze Welt, So weit der blaue......
- Im Alter Wie wird nun alles so stille wieder! So war mir’s oft in der Kinderzeit, Die Bäche gehen rauschend nieder Durch......
- An Philipp (Nach einer Wiener Redoutenmelodie) Kennst du noch den Zaubersaal, Wo süß Melodien wehen Zwischen Sternen ohne Zahl Frauen auf und......
- Mich ärgern höchlich alle die Versuche Mich ärgern höchlich alle die Versuche, Die Welt von Ost in West zurückzudrehen; Ich möcht‘ hinwiederum es gerne sehen, Daß......
- Der Lindenbaum Am Brunnen vor dem Thore Da steht ein Lindenbaum: Ich träumt‘ in seinem Schatten So machen süßen Traum. Ich schnitt......
- Nach Süden Dort nach Süden zieht der Regen, Winde brausen südenwärts, Nach des Donners fernen Schlägen, Dort nach Süden will mein Herz.......
- Auf hohem Berge Ich stand auf hohem Berge Und blickte ins Tal hinab: Dort wohnen die kleinen Menschen, Die lange geliebet ich hab!......
- Die Einsame 1 Wenn morgens das fröhliche Licht bricht ein, Tret ich zum offenen Fensterlein, Draußen gehn lau die Lüft auf den......
- Früh im Wagen Es graut vom Morgenreif In Dämmerung das Feld, Da schon ein blasser Streif Den fernen Ost erhellt; Man sieht im......
- Signal Die Trommel stapft Das Horn wächst auf Und Sterben stemmt Das Haupt durch flattre Sterben Sträubt Gehen Gehen Sträuben Geht......
- Ein junger Verseschmied (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Hin zum engen Flur wirst treten. Weiße Mütze und ein Stab. Terracotta die Tapeten. Jungen Dichter hier es gab. Schreibtisch......
- Wechsel Es fällt nichts vor, mir fällt nichts ein, Ich glaub die Welt steht still, Die Zeit tritt auf so leis......
- Een Boot is noch buten! „Ahoi! Klaas Nielsen und Peter Jehann! Kiekt nach, ob wi noch nich to Mus sind! Ji hewt doch gesehn dem......
- Früher Apollo Wie manches Mal durch das noch unbelaubte Gezweig ein Morgen durchsieht, der schon ganz Im Frühling ist: so ist in......