Gedichte Wallenstein

Ei, wie man doch in unsern Tagen
Nachahmt den Wallenstein!
Der konnte, sagt man, nicht vertragen
Des Hahnes mutig Schrein!
Der Sterne grollend Strahlenwerfen
Kaltblütig mocht‘ er schaun;
Allein – es kam wohl von den Nerven! –
Ein Krähen macht‘ ihm Graun!

Die Furcht des Hahnen, wie wir sehen,
Ward heuer allgemein:
Man bebt vor einem dreisten Krähen,
Ganz wie der Wallenstein!
Ich meine nicht den roten Hahnen,
Auch den von Frankreich nicht –
Ich meine den nur, dessen Mahnen
Sagt, daß der Tag anbricht!
St. Goar, Februar 1844.


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