Wenn ich nun gleich das weiße Blatt dir schickte,
Anstatt daß ich’s mit Lettern erst beschreibe,
Ausfülltest du’s vielleicht zum Zeitvertreibe
Und sendetest’s an mich, die Hochbeglückte.
Wenn ich den blauen Umschlag dann erblickte,
Neugierig schnell, wie es geziemt dem Weibe,
Riss‘ ich ihn auf, daß nichts verborgen bleibe;
Da läs ich, was mich mündlich sonst entzückte:
Lieb Kind! Mein artig Herz! Mein einzig Wesen!
Wie du so freundlich meine Sehnsucht
Mit süßem Wort und mich so ganz verwöhntest.
Sogar dein Lispeln glaubt ich auch zu lesen,
Womit du liebend meine Seele fülltest
Und mich auf ewig vor mir selbst verschöntest.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)Ähnliche Gedichte
- Ich kann’s nicht fassen, nicht glauben Ich kann’s nicht fassen, nicht glauben, Es hat ein Traum mich berückt; Wie hätt er doch unter allen Mich Arme......
- Ich werde nicht enden zu sagen Ich werde nicht enden zu sagen: Meine Gedichte sind schlecht. Ich werde Gedanken tragen Als Knecht. Ich werde sie niemals......
- Wie sich auch die Zeit will wenden, enden Wie sich auch die Zeit will wenden, enden Will sich nimmer doch die Ferne, Freude mag der Mai mir spenden,......
- Blamier mich nicht, mein schönes Kind Blamier mich nicht, mein schönes Kind, Und grüß mich nicht unter den Linden; Wenn wir nachher zu Hause sind, Wird......
- Lenz, wer kann dir widerstehn? Jedem, außer an die Toten, Sendet Frühling einen Boten, Ein Gezwitscher aus den Lüften, Eines Wölkchens helles Wehn, Einer roten......
- Wil sie nicht / so mag sies lassen Wil sie nicht / so mag sies lassen / Zynthie / die stoltze die. Was betrüb ich mich ümm Sie.......
- Er kann warten Gott ja, was gibt es doch für Narren! Ein Bauer schneidet sich ’nen Knarren Vom trocknen Brot und kaut und......
- Ich liebte nicht Ich liebte nicht die Totenkopfhusaren Und nicht die Mörser mit den Mädchennamen Und als am End die großen Tage kamen,......
- Blicke mir nicht in die Lieder Blicke mir nicht in die Lieder! Meine Augen schlag‘ ich nieder, Wie ertappt auf böser Tat. Selber darf ich nicht......
- Mein Engel, kannst du mich nicht lieben Mein Engel, kannst du mich nicht lieben, Ist meine Not dir nur ein Gaukelspiel? Verlachest du denn mein Betrüben Und......
- Und gleichwol kan ich anders nicht Und gleichwol kan ich anders nicht / Ich muß ihr günstig seyn. Ob gleich der Augen stoltzes Licht Mir mißgönnt......
- Vor Gericht Von wem ich es habe, das sag ich euch nicht, Das Kind! in meinem Leib. „Pfui!“ speit ihr aus: „die......
- Ungastlich oder nicht? (In Westfalen) Ungastlich hat man dich genannt, Will deinen grünsten Kranz dir rauben, Volk mit der immer offnen Hand, Mit......
- Sie, und nicht wir An La Rochefoucauld Hätt‘ ich hundert Stimmen; ich feierte Galliens Freiheit Nicht mit erreichendem Ton, sänge die göttliche schwach. Was......
- Die Söhne des Glückes beneid ich nicht Die Söhne des Glückes beneid ich nicht Ob ihrem Leben, beneiden Will ich sie nur ob ihrem Tod, Dem schmerzlos......
- Du willst es nicht in Worten sagen Du willst es nicht in Worten sagen; Doch legst du’s brennend Mund auf Mund, Und deiner Pulse tiefes Schlagen Tut......
- Woher sind wir geboren Woher sind wir geboren? Aus Lieb. Wie wären wir verloren? Ohn Lieb. Was hilft uns überwinden? Die Lieb. Kann man......
- Schweig und sei lieb Als du, mein Held, zum ersten Male mir Im lichterfüllten Saal entgegentratest Und lächelnd, fast mit kindlichem Gezier, Um einen......
- Ein Herz laviert nicht Ich nenne keine Freundschaft heiß, Die niemals, wenn’s ihr unbequem, Den Freund zu überraschen weiß Trotzdem. Denn wenn sie Zeit......
- Erlkönig Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl......
- Gräme dich nicht! Jakob! dein verlorener Sohn Kehret wieder, O gräme dich nicht! Die Erhörung von Gottes Thron Steigt hernieder, O gräme dich......
- Dir gefallen die Beine nicht Dir gefallen die Beine nicht, Dir gefällt die Kleine nicht, Dir gefällt die Große nicht, Und du magst die Sauce......
- Ich habe ja ein Kind Ich habe ja ein Kind, Nun kann ich nicht mehr sterben, Wenn meine Augen tot und blind, Dann hab‘ ich......
- Laß dich nur nichts nicht tauren Laß dich nur nichts nicht tauren mit trauren / Sey stille / Wie Gott es fügt / So sey vergnügt......
- Ilse Ich war ein Kind von fünfzehn Jahren, Ein reines unschuldsvolles Kind, Als ich zum erstenmal erfahren, Wie süß der Liebe......
- Der Wein ist nicht geraten Was hab ich doch vernommen Für große Traurigkeit! Es ist ins Land gekommen Gar eine schlimme Zeit! Der Wein ist......
- Geh nicht hinein Im Flügel oben hinterm Korridor, Wo es so jählings einsam worden ist – Nicht in dem ersten Zimmer, wo man......
- Die Welt war mir zuwider Die Welt war mir zuwider Die Berge lagen auf mir Der Himmel war mir zu nieder Ich sehnte mich nach......
- Wie klinget die Welle! Wie klinget die Welle! Wie wehet ein Wind! O selige Schwelle! Wo wir geboren sind. Du himmlische Bläue! Du irdisches......
- Das Lied vom gehorsamen Mägdlein Die Mutter sprach in ernstem Ton: „Du zählst nun sechzehn Jahre schon; Drum, Herzblatt, nimm dich stets in acht, Besonders......