Gedichte Originalität

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1. Kunstgewerbe Ein blauer Hund mit gelben Ohren Wurde in einem Atelier geboren. Weil er naturfremd originell Wie jene Mutter war, die......
2. Knabentod Vom Berg, der Knab‘, Der zieht hinab In heißen Sommertagen; Im Tannenwald, Da macht er Halt, Er kann sich kaum......
3. Der Rattenfänger Ich bin der wohlbekannte Sänger, Der vielgereiste Rattenfänger, Den diese altberühmte Stadt Gewiß besonders nötig hat. Und wären’s Ratten noch......
4. Eine Fabel Vor etwa achtzig, neunzig Jahren, Vielleicht sinds hundert oder mehr, Als alle Tiere hin und her Noch hochgelahrt und aufgekläret......
5. Stillung Mariae mit dem Auferstandenen Was sie damals empfanden: ist es nicht Vor allen Geheimnissen süß Und immer noch irdisch: Da er, ein wenig blaß......
6. An die Opportunisten Die sieben Weisen waren eure Väter, Doch euer Ohm ist Judas, der Verräther, Denn wie der Wind weht, macht ihr......
7. Zum Abschied Der Herbstwind schüttelt die Linde, Wie geht die Welt so geschwinde! Halte dein Kindlein warm. Der Sommer ist hingefahren, Da......
8. Die sieben Heller Großer Gott im Himmel, sieben Heller sind mir noch geblieben! Was nur fang ich armer Mann Mit den sieben Hellern......
9. Blumen Dem Augenarzt von seinen Kranken Sie kommen aus dem Schoß der Nacht; Doch wären unten sie geblieben, Wenn nicht das......
10. In den pontinischen Sümpfen Lachen erwartete ich, was fand ich? Strotzende Wiesen, Selten wuchernden Schilf, kaum noch die Spuren von Sumpf, Aber kräftige Bäume,......
11. Es waren zwei Moleküle Es waren zwei Moleküle. Die saßen auf einer Mühle Und sahen zu, wie das Mühlrad trieb, Und waren zufrieden und......
12. Zum Neujahr Mit einem Taschenkalender An tausend Wünsche, federleicht, Wird sich kein Gott noch Engel kehren, Ja, wenn es so viel Flüche......
13. Auf ein Karussell Freund, gestern war ich – wo? – Wo alle Menschen waren. Da sah ich für mein bares Geld So manchen......
14. Ein Knabe stand ich so im Frühlingsglänzen Ein Knabe stand ich so im Frühlingsglänzen Und meinte aufzuschweben in das All, Unendlich Sehnen über alle Grenzen Durchwehte mich......
15. Auf der Überfahrt Über diesen Strom, vor Jahren, Bin ich einmal schon gefahren. Hier die Burg im Abendschimmer, Drüben rauscht das Wehr, wie......
16. Verschiedener Casus Deutsche zogen nach Rom, warum nicht Russen nach Deutschland? Jene waren ein Volk, tapfer und markig und frisch, Und als......
17. Die Krähe und die Vögel Jupiter wollte den Vögeln einen König geben und setzte einen Tag fest, an welchem sie zusammenkommen sollten. Die Krähe sammelte......
18. Auf einen Brand zu ** Ein Hurenhaus geriet um Mitternacht in Brand. Schnell sprang, zum Löschen oder Retten, Ein Dutzend Mönche von den Betten. Wo......
19. Achtzehnter März Achtzehnhundert vierzig und acht, Als im Lenze das Eis gekracht, Tage des Februar, Tage des Märzen, Waren es nicht Proletarierherzen,......
20. Großmutter Mit Ehrfurcht stand ich einst vor dir, In einer ernsten Stunde, Den Segen, fromm, erbat ich mir Von deinem heil’gen......
21. Neapolitanisches Bild Fleißig hämmert der Schmied, mein Nachbar, da naht sich bedächtig Ihm der heischende Mönch, willig auch reicht ihm der Mann,......
22. Sonnet XXXIX EIn jeder spricht zu mir / dein Lieb ist nicht dergleichen Wie du sie zwar beschreibst: ich weiß es warlich......
23. Schiller und Napoleon Schiller ist ein Verdienst des großen französischen Kaisers, Welches der Donnerer sich um die Germanen erwarb; Hätte Napoleon nicht die......
24. Heidenlied „Der verfluchte Faffe weiß selbst nicht, was e wil; hol ihn der Deuffel!“ Friedrich der Große Wie lebten doch die......
25. Rast auf der Flucht in Aegypten Diese, die noch eben atemlos Flohen mitten aus dem Kindermorden: O wie waren sie unmerklich groß Über ihrer Wanderschaft geworden.......
26. Die Insel der Sirenen Wenn er denen, die ihm gastlich waren, Spät, nach ihrem Tage noch, da sie Fragten nach den Fahrten und Gefahren,......
27. Lob des Eisens 1806 Gold schreit die feige Welt, Und Gold macht feige Knechte, Des Tapfern Herz verstellt Und schwächt des Starken Rechte;......
28. Nachahmung des 84ten Sinngedichts im 3ten Buche des Martials Was macht dein Weib? Das heißt im mystischen Verstand, Wenn man es Staxen fragt: Stax, was macht deine Hand?...
29. Sommerbild Ich sah des Sommers letzte Rose steh’n, Sie war, als ob sie bluten könne, roth; Da sprach ich schauernd im......
30. Ein Scirocco-Tag in Rom Steht in Flammen die Welt? Sind rings die Meere verdünstet, Welche mit linderndem Hauch sonst doch die Glut wohl gekühlt?......