Ueber der Wüste schwebt ein Geier und späht nach der Beute,
Unten im Sande zieht keuchend ein Wand’rer daher.
Jener mögte verhungern, und nirgends erblickt er ein Leben,
Dieser verschmachtet vor Durst, aber ihm rieselt kein Quell.
Da gewahren sich Beide, und brennen, zusammen zu treffen,
Hat doch der Eine sein Fleisch, hat doch der And’re sein Blut!
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