Auf einem offenen Altane sang
Ein Greise orgelspielend gegen Himmel,
Indes auf einer Tenne, ihm zu Füßen,
Der schlanke mit dem bärtigen Enkel focht,
Daß durch den reinen Schaft des Oleanders
Ein Zittern aufwärts lief; allein ein Vogel
Still in der Krone blütevollem Schein
Floh nicht und äugte klugen Blicks herab.
Auf dem behauenen Rand des Brunnens aber
Die junge Frau gab ihrem Kind die Brust.
Allein der Wandrer, dem die Straße sich
Entlang der Tenne ums Gemäuer bog,
Warf hinter sich den einen Blick des Fremden
Und trug in sich – gleich jener Abendwolke
Entschwebend über stillem Fluß und Wald
Das wundervolle Bild des Friedens fort.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Das Haus in der Heide Wie lauscht, vom Abendschein umzuckt, Die strohgedeckte Hütte, – Recht wie im Nest der Vogel duckt, – Aus dunkler Föhren......
- In Bulemanns Haus Es klippt auf den Gassen im Mondenschein; Das ist die zierliche Kleine, Die geht auf ihren Pantöffelein Behend und mutterseelenallein......
- Das alte Haus Der Maurer schreitet frisch heraus, Er soll dich niederbrechen; Da ist es mir, du altes Haus, Als hörte ich dich......
- Ich kenn‘ ein Haus, ein Freudenhaus Ich kenn‘ ein Haus, ein Freudenhaus, Es hat geschminkte Wangen, Es hängt ein bunter Kranz heraus, Drin liegt der Tod......
- Das öde Haus Tiefab im Tobel liegt ein Haus, Zerfallen nach des Försters Tode, Dort ruh ich manche Stunde aus, Vergraben unter Rank‘......
- Herkules‘ Haus König Rodrich in Toledo, Seiner Krone Glanz zu mehren, Ließ ein groß Turnier verkünden. Hell schon die Trompeten schmettern, Sechzigtausend......
- Mein Haus Um mein Haus sind Straßen, Kreise von Brunnen. Plakatsäulen. Gemüseläden. Uhrmacher mit Schmuck. Finstere Brunnen. Plakatsäulen. Polizisten stehn vor Theatern.......
- Das Haus am Meer Hart an des Meeres Strande Baut man ein festes Haus; Als sollt‘ es ewig dauern, So heben die trotz’gen Mauern......
- Das ist das Haus am schwarzen Moor Das ist das Haus am schwarzen Moor! Wer dort im letzten Winter fror, Der friert dort nicht in diesem Jahr......
- Ich wohne in einem steinernen Haus Ich wohne in einem steinernen Haus, Da liege ich verborgen und schlafe, Doch ich trete hervor, ich eile heraus, Gefodert......
- Es steht ein groß geräumig Haus Es steht ein groß geräumig Haus Auf unsichtbaren Säulen, Es mißts und gehts kein Wandrer aus, Und keiner darf drin......
- Und du kamest in mein Haus Und du kamest in mein Haus, Kamst mit deinen schwarzen Blicken; Sah ich ferne Palmen nicken Und du gavst mir......
- Kennst du das Bild auf zartem Grunde Kennst du das Bild auf zartem Grunde, Es gibt sich selber Licht und Glanz. Ein andres ists zu jeder Stunde,......
- Die Ampel An des Jahres Wende sprach ich: Muse, Keiner Mutter Hand beschert mich! Gib mir Du mein Angebinde, Muse! fleht ich.......
- Im Frühling Welch ein reizendes Bild! Der Baum, von ferne gesehen, Zeigt uns nicht Zweige und Laub, zeigt uns die Blüten allein,......
- Der Hund Da oben wird das Bild von einer Welt Aus Blicken immerfort erneut und gilt. Nur manchmal, heimlich, kommt ein Ding......
- Jägers Abendlied Im Felde schleich ich still und wild, Gespannt mein Feuerrohr. Da schwebt so licht dein liebes Bild, Dein süßes Bild......
- Vorschlag Dem Dichter ist der Fernen Bild geblieben, Bei dem er einsam oftmals Trost gefunden, Und hält des Lebens Wirrung ihn......
- Im Flughafen Oberwiesenfeld Am Flugplatz vor der Restauration Sitzen wir morgens im Garten, Trinken Whisky und warten. – Ein Russe singt aus dem......
- Täuschung Sonnett. Um von Ihr das Herz nur zu entwöhnen, Der es sich zu stetem Grame weiht, Forschet durch die ganze......
- Seit ich ihn gesehen Seit ich ihn gesehen, Glaub ich blind zu sein; Wo ich hin nur blicke, Seh ich ihn allein; Wie im......
- Am Ufer bin ich gangen Am Ufer bin ich gangen, Sie schifften auf dem See, Mein Herz war voll Verlangen, Ich trug ein heimlich Weh;......
- Harfenspieler Wer sich der Einsamkeit ergibt, Ach, der ist bald allein; Ein jeder lebt, ein jeder liebt Und läßt ihn seiner......
- Das Traumbild Wo bist du, Bild, das vor mir stand, Als ich im Garten träumte, Den Rosmarin ins Haar mir wand, Der......
- Rose, Meer und Sonne Robert Schumann Op. 37 Nr. 9 (1840/41) Rose, Meer und Sonne Sind ein Bild der Liebsten mein, Die mit ihrer......
- Auf Dorinden Ist nicht Dorinde von Gesicht Ein Engel? – Ohne Zweifel. – Allein ihr plumper Fuß? – Der hindert nicht. Sie......
- Das Brot Ich selber war ein Weizenkorn. Mit vielen, die mir anverwandt, Lag ich im lauen Ackerland. Bedrückt von einem Erdenkloß, Macht‘......
- Edone Dein süßes Bild, Edone, Schwebt stets vor meinem Blick; Allein ihn trüben Zähren, Daß du es selbst nicht bist. Ich......
- Ihro Hoheit der Prinzessin Maria Von Sachsen – Weimar und – Eisenach Mit Raffaels Gärtnerin zum 3. Februar 1820 Sanftes Bild dem sanften Bilde Unsrer......
- Das erste Spiel Wir liegen in der Welt. Das erste Spiel Treibt wohl die Mutter mit den Brüsten leis. Dann tritt die Amme......