Gedichte An die Wölfflinge

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1. Marasmus Nicht einmal ein Gedicht gelingt mir mehr, Geschweige denn ein Mensch. Mein Hirn ist leer, Und meine Eingeweide sind so......
2. Einem „Freunde“ Nur selten hab ich mich ereifert, Wenn du mich hinterrücks begeifert; Dein Grund ist jedenfalls sehr triftig, Auch kleine Kröten......
3. Nett und niedlich Hast du das Mädchen gesehn Flüchtig vorübergehn? Wollt, sie wär meine Braut! Jawohl! die Blonde, die Falbe! Sie fitticht so......
4. Der bessere Teil Jung und harmlos ist die Natur, der Mensch nur Altert, Schuld aufhäufend umher und Elend; Drum verhieß ihm auch die......
5. Der Lehrer von Mezzodur In Mezzodur war ein Lehrer, Sigmund Zus war er genannt, Als ein braver Mann geachtet, In der Gegend wohlbekannt. Er......
6. So ist’s! Auf diesem schönsten der Planeten Erheben furchtbar ihr Geschrei Die theegepäppelten Poeten Der Höhern-Töchterclerisei: „Schon wieder Einer, der revoltert, Schon......
7. Noch Eins! Mit dem Volke soll der Dichter gehen, Also les‘ ich meinen Schiller heut! Ferdinand Freiligrath Beim Leibe des Brots und......
8. Katzenpastete Bewährt den Forscher der Natur Ein frei und ruhig Schauen, So folge Meßkunst seiner Spur Mit Vorsicht und Vertrauen. Zwar......
9. Liebeserklärung (bei der aber der Dichter in eine Grube fiel -) Oh Wunder! Fliegt er noch? Er steigt empor, und seine......
10. Die junge Mutter Im grün verhangnen duftigen Gemach, Auf weißen Kissen liegt die junge Mutter; Wie brennt die Stirn! Sie hebt das Auge......
11. Der Verzweifelte 1 Noch nie hat mir der Herbst so weh getan, Daß ich mich ohne Freundin blaß begnüge. Am Bahnhof steh‘......
12. Vogel Albatross O Wunder! Fliegt er noch? Er steigt empor und seine Flügel ruhn! Was hebt und trägt ihn doch? Was ist......
13. Die Schaukel Auf meiner Schaukel in die Höh, Was kann es Schöneres geben! So hoch, so weit: die ganze Chaussee Und alle......
14. Sprüche 1. Der Mensch soll treten in die Welt, Als wäre sie sein Haus; Man geht nicht in die Schlacht als......
15. La chiesa sotterranea dei Capucini a Roma Menschen-Gebeine hat man zu Sternen und Blumen verflochten, Von der farbigen Wand grinsen sie zierlich herab; Aufgestapelte Schädel umsteh’n in......
16. Engel-Ehe Wie Flederwisch und Bürste sie regiert! Glas und Gerät, es blitzt nur alles so Und lacht und lebt! Nur, ach,......
17. Die achte Elegie Rudolf Kassner zugeeignet Mit allen Augen sieht die Kreatur Das Offene. Nur unsre Augen sind Wie umgekehrt und ganz um......
18. Das Vaterunser Wollt ihr beten, so betet, wie Jesus die Jünger es lehrte! Manches Gebet zwar giebt’s, welches zur Läuterung führt: Dieses......
19. An die Autoritätsklauber Schon immer hat uns der Magen gebellt, Auch ohne den modischen Materialismus, So alt wie diese alte Welt Ist ergo......
20. Der Morgen Fliegt der erste Morgenstrahl Durch das stille Nebeltal, Rauscht erwachend Wald und Hügel: Wer da fliegen kann, nimmt Flügel! Und......
21. Auf den Mnemon Ist Mnemon nicht ein seltner Mann! Wie weit er sich zurück erinnern kann! Bis an die ersten Kinderpossen: Wie viel......
22. Der Lindenbaum Am Brunnen vor dem Thore Da steht ein Lindenbaum: Ich träumt‘ in seinem Schatten So machen süßen Traum. Ich schnitt......
23. Eins nur ist, was der Mensch zu allen Zeiten gesucht hat Eins nur ist, was der Mensch zu allen Zeiten gesucht hat; Überall, bald auf den Höhn, bald in dem Tiefsten......
24. Das Lied der Waise (7.) Ich bin Niemand und werde auch Niemand sein. Jetzt bin ich ja zum Sein noch zu klein; Aber auch......
25. Groß ist die Diana der Epheser Apostelgeschichte 19, 39 Zu Ephesus ein Goldschmied saß In seiner Werkstatt, pochte, So gut er konnt, ohn Unterlaß, So zierlich......
26. Der Mensch und das Rebhuhn Ein Mensch wollte ein Rebhuhn schlachten, als dieses aufs kläglichste bat, sein Leben zu schonen; es wolle, versprach es, aus......
27. Preis des Schöpfers Wenn ich, o Schöpfer! deine Macht, Die Weisheit deiner Wege, Die Liebe, die für alle wacht, Anbetend überlege: So weiß......
28. Das Lamm und der Wolf Ein Lämmchen löschte an einem Bache seinen Durst. Fern von ihm, aber näher der Quelle, tat ein Wolf das gleiche.......
29. Anif Erinnerung: Möven, gleitend über den dunklen Himmel Männlicher Schwermut. Stille wohnst du im Schatten der herbstlichen Esche, Versunken in des......
30. Auf ein Ei geschrieben Ostern ist zwar schon vorbei, Also dies kein Osterei; Doch wer sagt, es sei kein Segen, Wenn im Mai die......