Vita nostra brevis est;
War der Vorzeit weise Lehre –
Doch man hasst das Miserere,
Heut ist sie schon längst verwest!
Rollt die Zeit, rollt auch das Blut,
Heute leben wir wie morgen;
Unsre Teufel heissen Sorgen,
Unsre Götter Geld und Gut!
Jede Blüthe wird umkreist,
Jede Blume wird gebrochen,
Und nach Monden schon und Wochen
Weiss man was Blasirtheit heisst!
Stahl und Eisen, Blut und Dampf,
Rollen, donnern, sieden, zischen,
Und ein Wehruf gellt dazwischen:
Dieses Leben ist ein Kampf!
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Strophen aus der Fremde 1839 I. Auf dem Berge Da wären sie, der Erde höchste Spitzen! Doch wo ist der, der einst an sie......
- Selbstporträt Nur Wenigen bin ich sympathisch, Denn ach, mein Blut rollt demokratisch Und meine Flagge wallt und weht: Ich bin nur......
- An mich selbst Lass die Rosen ihren Duft Amseln streun und Finken, Dürsten sollst du nach der Luft, Draus die Adler trinken! Blut......
- In usum Delphini Nicht mit kalten Theorien Stille das bewegte Blut! Die besonnten Jahre fliehen, Und gebrochen liegt dein Mut. Reiß dich stracks......
- Blume und Duft In Frühlings Heiligthume, Wenn dir ein Duft an’s Tiefste rührt, Da suche nicht die Blume, Der ihn ein Hauch entführt.......
- [An Damon] – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –......
- Hieronymus Unter grün gewölbter Eiche Sinnt Einsiedel in der Bibel. Öffnen sich die stillen Reiche, Fliegt der Blick zum Himmelsgiebel. Vom......
- An die „obern Zehntausend“ Und wieder rollt nun sterbend ein Jahrhundert Dem Abgrund zu, drin uns die Zeit verschlingt, Und ihr seid immer noch......
- Primula veris 1 Liebliche Blume, Bist du so früh schon Wiedergekommen? Sei mir gegrüßet, Primula veris! Leiser denn alle Blumen der Wiese......
- Träume, träume, du mein süßes Leben Träume, träume, du mein süßes Leben, Von dem Himmel, der die Blumen bringt. Blüten schimmern da, die leben Von dem......
- Zum 2. September Vieltausend Männer und Knaben, Vieltausend, Schaar bei Schaar, Begraben, begraben, begraben An Mosel, Maas und Saar! O, der Wittwen und......
- Die Odaliske Es harrt auf weichem Purpursammt Die jüngste Sclavin ihres Herrn, Und unter dunkler Braue flammt Ihr Auge, wie ein irrer......
- Das neue Missolunghi Durch, ihr Brüder! Durch, ihr Brüder! Durch! Die Stunde hat geschlagen! Durch! Aus Missolunghi’s Thoren laßt uns Missolunghi tragen! Von......
- Frauenlob Lobt‘ ich tausend Jahr, Reine Weiberschaar, Eurer Schönheit Blüthe, Eures Herzens Güte, Wäre doch mein Sang Nur ein schwacher Klang.......
- Tagtäglich Tagtäglich wispert die Kritik: „O wirf ihn fort den Hungerknochen! Es hat die leidige Politik Schon Manchem hier den Hals......
- Videant consules! Die Zeit der Juden, Römer und der Kelten Kam, Gottseidank, schon längst aus der Balance! Wie unsre Welt die beste......
- Theater Wir heben unsre Beine wie an Schnüren, Und unsre Herzen sind Papiermaché. Woran wir auch mit unsren Worten rühren: Sei’s......
- Danklied Frisch auf, mein Herz! und werde Klang! Und Seele, werde Lied! Und Freude töne Lobgesang, Der mir im Busen blüht!......
- An Schelling Wie sah man uns an deinem Munde hangen, Und lauschen Jeglichen auf seinem Sitze, Da deines Geistes ungeheure Blitze Wie......
- Um die Harfe sind Kränze geschlungen Um die Harfe sind Kränze geschlungen, Schwebte Lieb‘ in der Saiten Klang: Oft wohl hab‘ ich mir einsam gesungen, Und......
- Selbstredend! Mein Gott, wozu die Grillenplage? Noch blüht ja unsre haute volée! Noch heilt der Zeit gewaltge Frage Ein Titel und......
- Mariae Heimsuchung Noch erging sie’s leicht im Anbeginne, Doch im Steigen manchmal ward sie schon Ihres wunderbaren Leibes inne, – Und dann......
- Waldgespräch „Es ist schon spät, es wird schon kalt, Was reitst du einsam durch den Wald? Der Wald ist lang, du......
- Ein Bild aus Reichenau Auf einer Blume, roth und brennend, saß Ein Schmetterling, der ihren Honig sog, Und sich in seiner Wollust so vergaß,......
- Das Lied der Bildsäule Wer ist es, wer mich so liebt, daß er Sein liebes Leben verstößt? Wenn einer für mich ertrinkt im Meer,......
- Die letzte Kornblume Sie ging, den Weg zu kürzen, übers Feld. Es war gemäht. Die Ähren eingefahren. Die braunen Stoppeln stachen in die......
- Trinklied 1817 Bringt mir Blut der edlen Reben, Bringt mir Wein! Wie ein Frühlingsvogel schweben In den Lüften soll mein Leben......
- Zu Sophiens Geburtstag Wer ein holdes Weib errungen Stimme seinen Jubel ein. Mir ist dieser Wurf gelungen Töne Jubel – die ist mein.......
- Gesegnete Mahlzeit Sie haben wundervoll diniert; Warm und behaglich rollt ihr Blut, Voll Menschenliebe ist ihr Herz, Sie sind der ganzen Welt......
- „Die letzten Zehn“ Was heulst du wie die römische Sibylle In unsre altarkadische Idylle Dein dreimal disharmonisches: „Mehr Licht!“? Schon immer war das......