Gedichte Der Torso

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1. Archaïscher Torso Apollos Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt, Darin die Augenäpfel reiften. Aber Sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber, In dem......
2. Geliebte Als ich mich heute Nacht in den Kissen richtete, Traf mich dein Atem wie das Sägen des Totenwurms, Der sich......
3. An den West-wind / Daß Er Sie zu Ihm bringe Fleug / feuchter Zefyr / aus / fleug / wie nach deiner Floren Du itzt noch pflegst zu thun. Such......
4. Ich hasse alle Ich hasse alle und bin ihnen gram, Die nicht von mir wissen, Daß ich diesen oder jenen Witz gerissen, Daß......
5. Brautgesang Komm heraus, komm heraus, o du schöne, schöne Braut, Deine guten Tage sind nun alle, alle aus. Dein Schleierlein weht......
6. Gräber in Schleswig Nicht Kranz noch Kreuz; das Unkraut wuchert tief; Denn die der Tod bei Idstedt einst entboten, Hier schlafen sie, und......
7. An die Nymphe zu Mainberg Preis Nymphe dir! Dein! Kraftquell sieget oft, Wann Außenglut den derben Bau umlodert. Doch tröste Gott den Hausherr, der noch......
8. An den heiligen Joseph Wenn trübe Schleier alles grau umweben, Zur bleichen Ferne wird das ganze Leben, Will Heimat oft sich tröstend zeigen; Aus......
9. Epirrhema Müsset im Naturbetrachten Immer eins wie alles achten; Nichts ist drinnen, nichts ist draußen: Denn was innen, das ist außen.......
10. Die Entführung Oft war sie als Kind ihren Dienerinnen Entwichen, um die Nacht und den Wind (weil sie drinnen so anders sind)......
11. Mein Wagen Mein Wagen hat vier Räder, Vier Räder hat mein Wagen, Rolle, rolle, rummerjan, Das wollt ich euch bloß sagen! Mein......
12. Sturmabend Rausche nur vorüber, Wind! Wühl‘ im Laub und knicke, Während ich mein süßes Kind An die Brust hier drücke! Nestle......
13. Tändelei Ich schaute dir in’s Auge schnell, Du blicktest gar zu mild, Und lieblich sah ich, klar und hell, Darin mein......
14. Der Gräfin Titinne O’Donell Die eine meiner Schreibfedern verlangte Als der Knabe nach der Schule, Das Pennal in Händen, ging Und mit stumpfer Federspule......
15. Auf Ponte Sisto Süß ist das Dunkel nach Gluten des Tags! Auf dämmernder Brücke Schau ich die Ufer entlang dieser unsterblichen Stadt. Burgen......
16. Der Selbstmörder Niemand weiss, dass ich gestorben bin. Alle sehen freundlich zu mir hin. Manche meinen mit verglastem Lächeln Trost und Heiterkeit......
17. Elegie auf den Tod des Bruders meines Freundes Im düstern Wald, auf der gespaltnen Eiche, Die einst der Donner hingestreckt, Sing ich um deines Bruders Leiche, Die fern......
18. Kutscher auf dem Knie Wagen im Wind! Wie sitzt mein Kind! Wie geht mein Pferd! Alles verkehrt! Holdriutsch – Oben die Räder, unten die......
19. Die Jungfrau Hier ruht die Jungfrau Emma Puck aus Hinterstallupeinen, Eine Mutter hatte sie eine, einen Vater hatte sie keinen. In Unschuld......
20. Der Seiltänzer Er geht. Die schräge Stange trägt ihn linde. Der Himmel schlägt um ihn ein Feuerrad. Ein Lächeln fällt von einem......
21. Regen 1. Der Regen rinnt schon tausend Jahr, Die Häuser sind voll Wasserspinnen, Seekrebse nisten mir im Haar Und Austern auf......
22. Zur Beherzigung Schlechte Tragödien sollten dem Billigen gelten, wie gute: Held ist der Dichter darin, aber sein Schicksal der Stoff; Mannhaft kämpft......
23. Ein zärtlich jugendlicher Kummer Ein zärtlich jugendlicher Kummer Führt mich ins öde Feld; es liegt In einem stillen Morgenschlummer Die Mutter Erde. Rauschend wiegt......
24. Die unmögliche Tatsache Palmström, etwas schon an Jahren, Wird an einer Straßenbeuge Und von einem Kraftfahrzeuge Überfahren. Wie war (spricht er, sich erhebend......
25. Lyde Eine Erzählung Euer Beifall macht mich freier, Mädchen, hört ein neues Lied. Doch verzeiht, wenn meine Leier Nicht von jenem......
26. Chor der Nymphen Seit Jahrtausenden Weilen wir hier An diesem Teiche. Immer das gleiche Schauen wir. Verlockende Worte Von Lust und Freuden Führten......
27. Der Kiebitz Es geht wohl immer einer neben dir, Er sieht dir in das aufgeschlagne Blatt, Er läuft am Wagen als das......
28. Zum 20. Februar 1824 Man ist gewohnt, daß an den höchsten Tagen Zum Herrscherthron sich alle Völkerschaften Nach eigner Weise zuversichtlich wagen, Mag seltsam......
29. An das Jahr / daß es doch balde verlaufe Zwölff Fürsten dienen dir / Vier Häuptern unterthan; Die Wochen sind dein Heer / als welche du aus Tagen /......
30. Ab Kopenhagen Kein Kaviar, kein‘ Kokosnuß, Kein Obst noch Weinbergschnecken – Am Tage, da ich reisen muß, Da will mir nichts mehr......