Lenau

’s ist eitel nichts, wohin mein Aug ich hefte! Das Leben ist ein vielbesagtes Wandern, Ein wüstes Jagen ists von…

Nach einer Sage In Schweden steht ein grauer Turm, Herbergend Eulen, Aare; Gespielt mit Regen, Blitz und Sturm Hat er…

1 Wehklage hallt am Susquehannaufer, Der Wandrer fühlt sie tief sein Herz durchschneiden; Wer sind die lauten, wildbewegten Rufer? Indianer…

Leis umrauscht von Himmelsquellen, Süße Sehnsucht in der Brust, Saß ich einst die mondeshellen Nächte da in stiller Lust. Jene…

Es ist ein Land voll träumerischem Trug, Auf das die Freiheit im Vorüberflug Bezaubernd ihren Schatten fallen läßt, Und das…

Lieber Frühling, sage mir, Denn du bist Prophet, Ob man auf dem Wege hier Einst zum Heile geht? Mitten durch…

Ich sah in bleicher Silbertracht Die Birkenstämme prangen, Als wäre dran aus heller Nacht Das Mondlicht blieben hangen; Und in…

Jubelnd ist der Tag erschienen, Schwingt den Goldpokal der Sonne, Gießt auf Berg und Tal berauschend Nieder seine Strahlenwonne. In…

Dem holden Lenzgeschmeide, Der Rose, meiner Freude, Die schon gebeugt und blasser Vom heißen Strahl der Sonnen, Reich‘ ich den…

Am Jahrestag der unglücklichen Polenrevolution Unsre Gläser klingen hell, Freudig singen unsre Lieder; Draußen schlägt der Nachtgesell Sturm sein brausendes…

Du geleitest mich durchs Leben, Sinnende Melancholie! Mag mein Stern sich strahlend heben, Mag er sinken – weichest nie! Führst…

Ein schlafend Kind! o still! in diesen Zügen Könnt ihr das Paradies zurückbeschwören; Es lächelt süß, als lauscht es Engelchören,…

Zu öd und traurig selbst den Heidewinden Sind diese winterlichen Einsamkeiten, Nur Schnee und Schnee ringsaus in alle Weiten, Nur…

Hesperus, der blasse Funken, Blinkt und winkt uns traurig zu. Wieder ist ein Tag gesunken In die stille Todesruh; Leichte…

Traurig kehrt ich eines Abends In mein einsam düstres Zimmer, Überraschend drin entgegen Blinkte mir ein Freudenschimmer. Mit dem sichern…

Zwiefaches Heimweh hält das Herz befangen, Wenn wir am Rand des steilen Abgrunds stehn Und in die Grabesnacht hinuntersehn, Mit…

Lethe! brich die Fesseln des Ufers, gieße Aus der Schattenwelt mir herüber deine Welle, daß den Wunden der bangen Seel…

Ob du, ein Sokrates, den Schierlingsbecher Aufs Wohl des Vaterlandes lächelnd trinkst; Ob du, ein schnöder, teuflischer Verbrecher, Vom Henkerbeil…

Als sie vom Paradiese ward gezwungen, Kam jeder Seele eine Melodie Zum Lebewohl süß schmerzlich nachgeklungen, Darauf umschloß die Erdenhülle…

In üppig lauter Residenz Verschwelgt mit reicher Habe Ein Jüngling seinen Lebenslenz; Die Eltern ruhn im Grabe. Die Mutter lag…