Ich seh ein Kreuz dort ohne Heiland ragen,
Als hätte dieses kalte Herbsteswetter,
Das stürmend von den Bäumen weht die Blätter,
Das Gottesbild vom Stamme fortgetragen.
Soll ich dafür den Gram, in tausend Zügen
Rings ausgebreitet, in ein Bildnis kleiden?
Soll die Natur ich und ihr Todesleiden
Dort an des Kreuzes leere Stätte fügen?
(2 votes, average: 3,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Das Kreuz am Meere Einsam steht es am Strand; doch Nachts beim Ave Maria Nahn sich des Orts Jungfraun, küssen das Kreuz im Gebet....
- Diesen ungewissen Seelen Diesen ungewissen Seelen Bin ich grimmig gram. All ihr Ehren ist ein Quälen, All ihr Lob ist Selbstverdruss und Scham.......
- Ballade vom Volk Bahnhofsgewühl; Am Sperrgitter staut sich’s. Schutzleute brüllen; Und rings glotzen tausend Tiergesichter, Hundegesichter, Fuchsgesichter, ein Wolfsgesicht, Schafsgesichter, Gänsegesichter, Ein kollernder......
- Kruzifix Hält der Mensch die Blicke himmelwärts Und die Arme liebend ausgebreitet, Um die Welt zu drücken an sein Herz, Hat......
- Nach Süden Dort nach Süden zieht der Regen, Winde brausen südenwärts, Nach des Donners fernen Schlägen, Dort nach Süden will mein Herz.......
- Die liebe Farbe In Grün will ich mich kleiden, In grüne Thränenweiden, Mein Schatz hat ’s Grün so gern. Will suchen einen Zypressenhain,......
- Stimme der Glocken Den glatten See kein Windeshauch verknittert, Das Hochgebirg, die Tannen, Klippen, Buchten, Die Gletscher, die von Wolken nur besuchten, Sie......
- An den Traumgott Zu Schwärmer um die Ruhebetten Von Moos und Flaum, O Brüderchen der Amoretten, Geliebter Traum! Wo fandest du, sie nachzubilden,......
- An Gräfin Jaraczewska Karlsbad, den 5. September 1818 Da sieht man, wie die Menschen sind: Nur Leidenschaft und kein Gewissen! Wie haben sie......
- An Herrn Rittmeister Adler 1739 Die Stürme wüten nicht mehr, man sieht die Zacken der Tannen Nicht mehr durch gläsernen Reif; man sieht im......
- Nach der Trennung. Lichterfelde War so oft schon dieses Scheiden. „Lebewohl!“ (Auf nur vier Wochen) Schon gemeinsam schwer gesprochen, – Schwerer jedem dann von......
- Theodosius Heidnischem Dienst auf ewig entzogst du, o Kaiser, die Weltstadt, Nahmst die Viktoria weg aus dem bekehrten Senat. Ach, und......
- König Enzios Grab Nur ein moderner und häufig erneuerter Stein und ein Bildnis Künden, o Sohn Friedrichs, deine geduldete Qual! Jugend und Schönheit,......
- Danklied Frisch auf, mein Herz! und werde Klang! Und Seele, werde Lied! Und Freude töne Lobgesang, Der mir im Busen blüht!......
- Intermezzo Dein Bildnis wunderselig Hab ich im Herzensgrund, Das sieht so frisch und fröhlich Mich an zu jeder Stund. Mein Herz......
- Meine Grablegung 1839 Wann ich gestorben, schlagt den schwarzen Mantel Um meinen morschen Leib, wie er verschlissen. Ihr wißt, warum: die Sünde,......
- Die beste Staatsverfassung Diese nur kann ich dafür erkennen, die jedem erleichtert, Gut zu denken, doch nie, daß er so denke, bedarf....
- Vernichtung Die Himmel wehen Blut marschiert Marschiert Auf Tausend Füßen. Die Himmel wehen Blut zerstürmt Zerstürmt Auf Tausend Schneiden. Die Himmel......
- Pilgers Morgenlied An Lila Morgennebel, Lila, Hüllen deinen Turn um. Soll ich ihn zum Letzten Mal nicht sehn! Doch mir schweben Tausend......
- Einseitiges Talent Tausend und tausend Geschenke verteilt an die Menschen das Schicksal, Während es mir nichts gab, außer die Gabe des Worts;......
- An die Mütter Mütter! die ihr euch erquickt An der Kinder teuren Zügen Und mit ahnendem Vergnügen Vieles Künft’ge drin erblickt: Schaut einmal......
- Peregrina (Aus: Maler Nolten) I Der Spiegel dieser treuen, braunen Augen Ist wie von innerm Gold ein Widerschein; Tief aus dem......
- Stimme des Kindes Ein schlafend Kind! o still! in diesen Zügen Könnt ihr das Paradies zurückbeschwören; Es lächelt süß, als lauscht es Engelchören,......
- In der Wüste Ists nicht eitel und vergebens, Lieben Freunde, saget an! Durch den Wüstensand des Lebens Sich zu wühlen eine Bahn? Streut......
- Feindseliger Blick „Du kommst doch über so viele hinaus, Warum bist du gleich außerm Haus, Warum gleich aus dem Häuschen, Wenn einer......
- Auf dem See Und frische Nahrung, neues Blut Saug ich aus freier Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Die mich am......
- Süßer Freund, du blickest Süßer Freund, du blickest Mich verwundert an, Kannst es nicht begreifen, Wie ich weinen kann; Laß der feuchten Perlen Ungewohnte......
- Auf eine Christblume I Tochter des Walds, du Lilienverwandte, So lang von mir gesuchte, unbekannte, Im fremden Kirchhof, öd und winterlich, Zum erstenmal,......
- Das Heute Das Heut ist einem jungen Weibe gleich. Schlag Mitternacht wird ihm die Wange bleich. Es schaudert. Einen vollen Becher faßt......
- Der Kritiker als Demiurg Jeder mögte doch schaffen, und da du nun einmal Gedichte Nicht zu schaffen vermagst, schaffst du uns Dichter dafür....