Gedichte Das Mondschaf

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1. Urtod Raum Zeit Raum Wegen Regen Richten Raum Zeit Raum Dehnen Einen Mehren Raum Zeit Raum Kehren Wehren Recken Raum Zeit......
2. Nachtergebung Mönchin! schließ mich in dein Dunkel, Ihr Gebirge kühl und blau! Niederblutet dunkler Tau; Kreuz ragt steil im Sterngefunkel. Purpurn......
3. In Mitte der Ewigkeit Ein Traum, ein Traum ist unser Leben Auf Erden hier. Wie Schatten auf den Wegen schweben Und schwinden wir. Und......
4. Vision (Das Mädchen spricht:) Die Glut im Ofen Zerfällt mit Knistern – Ich bin bei den Eltern, Unter Geschwistern; An jedem......
5. Der Zwölf-Elf Der Zwölf-Elf hebt die linke Hand: Da schlägt es Mitternacht im Land. Es lauscht der Teich mit offnem Mund. Ganz......
6. Selma und Selmar Weine du nicht, o die ich innig liebe, Daß ein trauriger Tag von dir mich scheidet! Wenn nun wieder Hesperus......
7. Etymologie Spricht Mephistopheles Ars, Ares wird der Kriegesgott genannt, Ars heißt die Kunst, und A… ist auch bekannt. Welch ein Geheimnis......
8. Besitz Großer Garten liegt erschlossen, Weite schweigende Terrassen. Müßt mich alle Teile kennen, Jeden Teil genießen lassen! Schauen auf vom Blumenboden,......
9. Nach neuen Meeren Dorthin – will ich; und ich traue Mir fortan und meinem Griff. Offen liegt das Meer, in’s Blaue Treibt mein......
10. Novalis I Wie Thau auch glänzt in Blumenkelch verhüllt, Sich nährt von seiner Wiege süßen Düften, Dann leise ihrer Blätter Nacht......
11. Das trunkne Lied O Mensch! Gib acht! Was spricht, die tiefe Mitternacht? „Ich schlief, ich schlief -, Aus tiefem Traum bin ich erwacht:......
12. Morgenlied Noch ahnt man kaum der Sonne Licht, Noch sind die Morgenglocken nicht Im finstern Tal erklungen. Wie still des Waldes......
13. In ein Stammbuch zum Bildchen von Ulrichs Garten Daß zu Ulrichs Gartenräumen Soll ein Verslein mir erträumen, Ist ein wunderbarer Streich; Denn es war von......
14. Der bessere Teil Jung und harmlos ist die Natur, der Mensch nur Altert, Schuld aufhäufend umher und Elend; Drum verhieß ihm auch die......
15. Ich ging hernieder weite Bergesstiegen Ich ging hernieder weite Bergesstiegen Und fühlt im wundervollen Netz mich liegen, In Gottes Netz, im Lebenstraum gefangen. Die Winde......
16. Erleuchtung In unermeßlich tiefen Stunden Hast du, in ahnungsvollem Schmerz, Den Geist des Weltalls nie empfunden, Der niederflammte in dein Herz?......
17. Ein Grab schon weiset manche Stelle Ein Grab schon weiset manche Stelle, Und manches liegt in Traum und Duft; Nun sprudle, frische Lebensquelle, Und rausche über......
18. Mädchens Nachruf Schwalben ziehen, Blätter fallen, Und gesammelt liegt die Frucht: Ach, mit meinen Freuden allen Nahm auch Er die rasche Flucht!......
19. Enttäuschung I Trübe Stunden schleichen sachte Durch die stille Seele mir; Glück, das ich zu haschen dachte, Wie so ferne bin......
20. IV. Fischerknabe Des Abendsterns ersehnter Schein Beglänzt den Saum der Flut, Der Knabe zieht den Kahn herein, Der still im Hafen ruht.......
21. Intérieur Ein großer Raum – halbdunkel… Tödlich… Ganz verwirrt… Aufreizend! … Zärtlich… Traumhaft… Nischen, schwere Türen Und weite Schatten, die in......
22. Erinnerung 1 Lindes Rauschen in den Wipfeln, Vöglein, die ihr fernab fliegt, Bronnen von den stillen Gipfeln, Sagt, wo meine Heimat......
23. Süßer Freund, du blickest Süßer Freund, du blickest Mich verwundert an, Kannst es nicht begreifen, Wie ich weinen kann; Laß der feuchten Perlen Ungewohnte......
24. Der Traum der Magd Am Morgen spricht die Magd ganz wild: „Ich hab heut nacht ein Kind gestillt – Ein Kind mit einem Käs......
25. Auf den Hablador Habladors Mund, Utin, ist dir ein Mund zum Küssen? Wie er spricht, spricht dir niemand nicht? – Wie sollte so......
26. Ghasel In der ärmsten kleinen Geige liegt die Harmonie des Alls verborgen, Liegt ekstatisch tiefstes Stöhnen, Jauchzen süßen Schalls verborgen; In......
27. Die unmögliche Tatsache Palmström, etwas schon an Jahren, Wird an einer Straßenbeuge Und von einem Kraftfahrzeuge Überfahren. Wie war (spricht er, sich erhebend......
28. In der Sistina In der Sistine dämmerhohem Raum, Das Bibelbuch in seiner nerv’gen Hand, Sitzt Michelangelo in wachem Traum, Umhellt von einer kleinen......
29. Die Schläfer Jakob van Hoddis gewidmet Es schattet dunkler noch des Wassers Schoß, Tief unten brennt ein Licht, ein rotes Mal Am......
30. Erinnerung an Psychidion 1809 Was blickst du sehnend so zurück? Der Tag er geht geschwind, Und Menschenleben, Menschenglück Verwehet gleich dem Wind. Doch......