Ritter ritt ins Weite,
Durch Geheg und Au,
Plötzlich ihm zur Seite
Wandelt schöne Frau.
Keusch in Flor gehüllet
War sie, doch es hing
Flasche wohl gefüllet
Ihr am Gürtelring.
Ritter sah es blinken,
Lüstern machte Wein,
Sagte: Laß mich trinken!
Doch sie sagte: Nein!
Grimmig schaute Ritter,
Der es nicht ertrug:
Frau verhöhnt er bitter,
Raubet schönen Krug.
Als er den geleeret,
Fühlt er sich so krank;
Ach, für Wein bescheret
Ward ihm Liebestrank.
Nun durchschweift er Gründe,
Felder, Berge wild,
Klaget alte Sünde,
Suchet Frauenbild.
Stimme läßt er schallen,
Holt es nirgend ein:
Waldes Nachtigallen
Hören Ritters Pein.
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