Gedichte Jetzt und einst

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1. Einst und jetzt Einst, tränend Auge! sahst du so hell empor! Einst schlugst du mir so ruhig, empörtes Herz! So, wie die Wallungen......
2. Götter wandelten einst Götter wandelten einst bei Menschen, die herrlichen Musen Und der Jüngling, Apoll, heilend, begeisternd wie du. Und du bist mir,......
3. Die Schaam Schaam bezeichnet im Menschen die innere Gränze der Sünde; Wo er erröthet, beginnt eben sein edleres Selbst....
4. Jetzt rede du! Du warest mir ein täglich Wanderziel, Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen, Ich hatte dir geträumten Glücks soviel Anzuvertraun, so wahren......
5. Ehmals und jetzt In jüngern Tagen war ich des Morgens froh, Des Abends weint ich; jetzt, da ich älter bin, Beginn ich zweifelnd......
6. Jetzt wohin? Jetzt wohin? Der dumme Fuß Will mich gern nach Deutschland tragen; Doch es schüttelt klug das Haupt Mein Verstand und......
7. Als Flavia sich neben ihm einst auff dem lande befand Wenn ich mein trübes licht nach diesem orte richte / Da Flavia bey mir vor wenig tagen saß / Als......
8. Rheinweinlied Okt. 1840 Wo solch ein Feuer noch gedeiht, Und solch ein Wein noch Flammen speit, Da lassen wir in Ewigkeit......
9. Befreit Du wirst nicht weinen. Leise, leise Wirst du lächeln; und wie zur Reise Geb ich dir Blick und Kuß zurück.......
10. Turin Schnurgrad laufende Gassen und höchst kunstlose Gebäude; Doch es erfreuen von fern Alpen und ewiger Schnee....
11. Manier Ohne beständige, stets fortschreitende, mächtige Bildung Wird der moderne Poet nie der Manier sich entziehn: Wer oft recht volkstümlich und......
12. Erscheinung Christi Christus erschien; doch leider in höchst unseligem Zeitraum, Als sich das Menschengeschlecht neigte zu tiefem Verfall: Langsam drang sein lehrendes......
13. Spanisches Theater Höchst volksmäßig und eigen und reich, voll gläubiger Andacht, Ist’s, an Entwicklung zwar, griechischer Bühne verwandt; Doch es erscheint sein......
14. Parini Höchst ehrwürdig und groß zeigt Dante des alten Italiens Bild, und das mittlere zeigt lieblich und schön Ariost; Aber du......
15. Räthsel Verfertigt ist’s vor langer Zeit, Doch mehrentheils gemacht erst heut. Höchst schätzbar ist es seinem Herrn, Und dennoch hütet’s Niemand......
16. Sei ein Philister! Sei ein Philister, der sich stillvergnügt Die Marseillaise auf den Bierbauch trommelt, Doch beiss dir deine Finger ab, mein Junge,......
17. Für Johannes Groß Alles unser Wissen ist ein Darlehn der Welt und der Vorwelt. Der tätige Mensch trägt es an die Mitwelt Und......
18. Der geizige Dichter Du fragst, warum Semir ein reicher Geizhals ist? Semir, der Dichter? er, den Welt und Nachwelt liest? Weil, nach des......
19. Auf den Gargil Mit richtrisch scharfem Kiel durchackert seine Lieder Gargil. Ins neunte Jahr schreibt, löscht und schreibt er wieder. Sein Lied ist......
20. An Schelling Gebeut nicht auch im Königreich des Schönen, Wer immer König ist im Reich des Wahren? Du siehst sie beide sich......
21. Schlechter Trost 1840 Du wirst ein schöner Leben schauen, Und ewig, ewig bleibt es dein; Man wird dir goldne Schlösser bauen, Nur......
22. Dem Erbprinzen von Weimar als er nach Paris reiste In einem freundschaftlichen Zirkel gesungen So bringet denn die letzte volle Schale Dem lieben Wandrer......
23. Der Ungläubige Du wirst in meinen Armen ruhn! Von Wonnen sonder Schranken Erbebt und schwillt mein ganzes Herz Bei diesem Zaubergedanken. Du......
24. Nativität Der Deutsche ist gelehrt, Wenn er sein Deutsch versteht; Doch bleib ihm unverwehrt, Wenn er nach außen geht. Er komme......
25. In Monza Siehst du den Kamm und den Fächer der mächtigen Theodelinda, Wirst du bezeugen, es war keine verzärtelte Frau....
26. Don Juans Auswahl Und der Engel trat ihn an: Bereite Dich mir ganz. Und da ist mein Gebot. Denn daß einer jene überschreite,......
27. Der Sklave Das heischere Geschrei nach Freiheit… macht auf alle Menschen, die ihren Kohl in Frieden bauen, und wenig auf die Regierung......
28. Der Salm Ein Rheinsalm schwamm den Rhein Bis in die Schweiz hinein. Und sprang den Oberlauf Von Fall zu Fall hinauf. Er......
29. Der spielsüchtige Deutsche So äußerst war, nach Tacitus Bericht, Der alte Deutsch‘ aufs Spiel erpicht, Daß, wenn er ins Verlieren kam, Er endlich......
30. Spatz und Katze „Wo wirst du denn den Winter bleiben?“ Sprach zum Spätzchen das Kätzchen. „Hier und dorten, allerorten“, Sprach gleich wieder das......